DAX Analyse: Kommt die technische Gegenbewegung nach 12 Prozent Minus?

März 01, 2020 19:00
  • Aktuelle Analyse, Wochenausblick (02.03. - 06.03.) und Setups für den deutschen Leitindex DAX – Chartanalyse für aktive Trader

Rückblick:

Der DAX ging am Montagmorgen der vergangenen Handelswoche bei 13.313 Punkten in den vorbörslichen Handel. Der Index notierte damit 483 Punkte unter der ersten vorbörslichen Notierung der Vorwoche und 244 Punkte über dem Wochenschluss am Freitag der Vorwoche. Der DAX formatierte bereits vorbörslich am Montag das Tageshoch. Von hier aus ging es dann in einem dynamischen Impuls in Richtung der 13.100 Punkte, die am Mittag zunächst gehalten werden konnten, am Nachmittag setzte weitere Schwäche ein. Zwar konnte sich der Index im Rahmen der Frühbörse zu Dienstag wieder erholen, es ging dann aber am Vormittag wieder abwärts. Der DAX fiel am Nachmittag deutlich und dynamisch und konnte sich im späten Handel erst bei 12.600 Punkte stabilisieren und erholen. Am Mittwoch kam es zunächst zu einem weiteren deutlichen Rücksetzer, allerdings konnte die Bullen den DAX dann bis zum Abend wieder über die 12.800 Punkte schieben. Von hier aus ging es dann im nachbörslichen Handel wieder in Richtung Süden. Der Abgabedruck erhöhte sich am Donnerstag mehr als deutlich. Der DAX fiel in der letzten Handelsstunde unter die 12.100 Punkte. Am Freitag ging es bis an die 11.721 Punkte. Der DAX konnte sich übergeordnet nur stabilisieren, allerdings noch keine wirkliche Erholung abbilden.

Das Wochenhoch liegt deutlich unter dem Level der Vorwoche. Der Index hat es nicht mehr geschafft, sich über die 13.400 Punkte zu schieben. Das Wochentief liegt gut 1.600 Punkte unter dem Niveau der Vorwoche. Der DAX hat in dieser Handelswoche den höchsten Kursverlust seit der Finanzkrise 2008 abgebildet. Der deutsche Leitindex hat über 12 Prozent verloren, in nur einer Woche! Er hat damit mehr oder weniger den Gewinn des letzten Jahres komplett abgegeben.
Stichtagsbezogen liegt der Index aber noch gut 300 Punkte über dem Niveau des Vorjahres. Die Range war mit über 1.600 Punkte die größte seit Jahren.

Unser Anlaufziele auf der Oberseite wurden in der letzten Handelswoche nicht angelaufen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 13.228/26 Punkte deutlich unter unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 13.217/15 Punkten.

DAX 2020 Statistik

Wochenhoch

Wochentief

Wochenschluss

Wochenergebnis

Wochenrange

01/2020

13.445

13.108

13.176

-125

337

02/2020

13.548

12.945

13.457

281

603

03/2020

13.557

13.361

13.537

80

196

04/2020

13.639

13.381

13.521

-16

258

05/2020

13.400

12.882

12.931

-590

518

06/2020

13.602

12.988

13.476

545

614

07/2020

13.788

13.446

13.752

276

342

08/2020

13.796

13.497

13.557

-195

299

09/2020

13.325

11.721

11.921

-1.630

1.604

Durchschnittliche Range 2020

530

Gewinn- zu Verlustwochen

4 / 5

* Marken gelten für die Handelszeiten 08:00 - 22:00 Uhr

DAX - Wie könnte es weitergehen:

  • DAX-WS 11.993.....12.083....12.123/61....12.207/55....12.300/67....12.407/33
  • DAX-US: 11.924....11.878/33....11.778/23....11.682/31

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres DAX Setups:

  • Intraday-Marke 12.207 und 11.686
  • Tagesschlussmarken 12.523 und 11.461
  • Break1 Bull (WochenSchluss) (12.674)
  • Break2 Bull (MonatsSchluss) (13.135)
  • Boxbereich 13.790 bis 6.669
  • Zyklische Bewegungen 2020 – 2033
  • Range 16.722 bis 1.778


DAX Chartcheck - Betrachtung im 4h Chart:

Nachdem die Bullen bereits in der Vorwoche Schwächen gezeigt haben, hat sich dies in der zurückliegenden Woche weiter und sogar extrem fortgesetzt. Der DAX ist bereits zu Wochenbeginn unter alle wesentlichen Durchschnittsmarken gefallen. Er hat sich im Wochenverlauf auch darunter etabliert. Wesentliche Erholungen haben sich nicht eingestellt.

Auf der Unterseite gilt der Bereich bei 11.730/20 Punkten als kritisch. Am Freitag konnte sich der Index hier zweimal abstoßen und einen Doppelboden formatieren. Sollte dieser halten, so könnte sich zu Wochenbeginn eine deutlichere Erholung abbilden. Zunächst gilt es das GAP von Donnerstagabend zu schließen. Sollte das gelingen, könnten weitere Erholungen in den Bereich der SMA20 (aktuell bei 12.361 Punkten) gehen. Schafft es der DAX über dieses Level wäre die SMA200 im Daily (aktuell bei 12.640 Punkten) eine weitere denkbare Anlaufmarke. Darüber wären die 12.830/40 Punkte und die 13.050 Punkte mögliche Anlaufmarken der Bullen.

Voraussetzung für dieses Szenario ist, dass es nicht mehr unter die 11.730/20 Punkte geht (auf Tagesschlusskurs). Rücksetzer könnten noch einmal diesen Bereich anlaufen. Sollte sich die Schwäche in der kommenden Woche weiter fortsetzen, könnte es übergeordnet an die 11.250/30, an die 10.750/00 und dann an die 10.000 Punkte gehen.

Fazit: Der Markt ist kurzfristig überverkauft! In der kommenden Handelswoche könnte sich eine (technische) Erholung, eine Gegenbewegung einstellen. Diese hätte das Potential bis in den Bereich der 12.360/640 Punkte zu laufen. Übergeordnet wäre auch ein Erreichen der 13.000/50 Punkte denkbar. Voraussetzung ist, dass der DAX über der 11.730/20 Punkte bleibt - auf Tagesschlusskurs.

  • Einschätzung kurzfristiges Chartbild: bärisch
  • Einschätzung übergeordnetes Chartbild: bärisch

DAX – Das große Bild:

Thema in den letzten Handelstagen war erneut das Coronavirus, was offenbar immer mehr um sich greift. Das war unser erster Satz im letzten Fahrplan. Nachdem der Virus in den letzten Wochen eher mit Schulterzucken zur Kenntnis genommen wurde, hat sich in dieser Woche Panik breitgemacht. Panik und Emotionen sind immer schlechte Ratgeber. Fakt ist, dass das Virus nicht mehr nur auf China begrenzt ist, sondern viel andere Länder befallen hat. In Berlin hat man sich entschieden, die große ITB-Messe kurzfristig abzusagen. Was die westlichen Staaten mit der entsprechenden Transparenz angehen, so können Verläufe und Ausbreitung nachvollzogen werden. Geht es aber um Länder wie Nordkorea oder den Iran wird die ganze Sache schon schwieriger. Was den Iran angeht, so scheint das Virus schon zu einer relevanten Gefahr geworden zu sein, da Reisende aus dem Iran das Coronavirus in andere Staaten im Nahen und mittleren Osten getragen haben. Richtig schwierig wird es aber, wenn das Virus in Länder streut, die kein belastbares Gesundheitssystem haben. Folglich wird das Thema Coronavirus uns noch einige Monate begleiten, bis dann ein wirksamer Impfstoff gefunden ist.

Bis dahin wird es in unseren Augen auch zu einer vielleicht deutlichen Eintrübung der Konjunktur kommen. Bereits jetzt wird berichtet, dass es zu Lieferengpässen kommt. Das betrifft sowohl Vorprodukte für die Industrie als auch Produkte des täglichen Lebens. Audi und BMW haben angekündigt, dass die Fabriken in China jetzt wieder produzieren, was eine gute Nachricht ist. Die nicht so gute Nachricht ist, dass die Chinesen im Augenblick zu Hause bleiben und nicht konsumieren. Und das ist der Knackpunkt. Wahrscheinlich wird jetzt erst einmal viel auf Halde produziert und dann mit hohen Rabatten abverkauft. Damit wird das Ganze auch zur konkreten Herausforderung für Unternehmen.

Der chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende und nicht verarbeitende Gewerbe wurde zu Ende Februar vermeldet. Dieserist so schlecht ausgefallen wie noch nie. Der Index kann als Frühindikator interpretiert werden, somit ist zu erwarten, dass die chinesische Wirtschaft im 1. Quartal 2020 deutlich an Dynamik eingebüßt hat.

Einschätzung für die neue DAX-Handelswoche:

Long Setups: Die Bullen könnten zunächst versuchen, den DAX über der 11.900 Punkte-Marke zu etablieren. Sollten sich die Bullen durchsetzen können, so könnte der Index im Nachgang versuchen, unsere Anlaufziele bei 11.923/25, bei 11.938/40, bei 11.962/64, bei 11.976/78, bei 11.992/94 und dann bei 12.005/07 Punkten zu finden. Kann sich der Index über die 12.005/07 Punkte schieben, so könnten dann unsere Anlaufmarken bei 12.023/25, bei 12.033/35 und dann bei 12.049/51 Punkten erreicht werden. Kommt es hier zu keinen Rücksetzern, so könnte die Aufwärtsbewegung weitergehen. Unsere nächsten Anlaufziele wären dann bei 12.066/68, bei 12.072/74, bei 12.088/90, bei 12.108/10, bei 12.130/32, bei 13.148/50, bei 12.167/69, bei 12.182/84, bei 12.194/96, bei 12.209/11, bei 12.223/25, bei 12.237/39 und dann bei 12.248/50 Punkten zu finden. Kann sich der DAX über die 12.248/50 Punkte schieben, wären unsere nächsten Anlaufziele bei 12.261/63, bei 12.272/74, bei 12.293/95, bei 12.311/13, bei 13.328/30, bei 12.343/45, bei 12.357/59 bzw. bei 12.363/65 Punkten zu finden. Kann sich der DAX bis in den Bereich der 12.343/65 Punkte schieben, so könnten sich speziell hier Rücksetzer einstellen, bzw. die Aufwärtsbewegung könnte hier auch beendet sein. Wird das Level aber mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnte es auch direkt weiter an unsere nächsten Anlaufmarken bei 12.378/80, bei 12.393/95, bei 12.404/06, bei 12.424/26, bei 12.439/41, bei 12.451/53, bei 12.467/69, bei 12.482/84, bei 12.494/96, bei 12.505/04 und dann bei 12.523/25 bzw. bei 12.538/40 Punkte gehen.

Short Setups: Kann sich der DAX nicht über der 11.900 Punkte-Marke halten, so könnten Rücksetzer zunächst unsere Anlaufmarken bei 11.888/86, bei 11.868/66, bei 11.850/48, bei 11.838/36, bei 11.823/21, bei 11.808/06 und dann bei 11.797/95 Punkten erreichen. Kommt es hier zu keinen Erholungen, so könnte sich die Abwärtsbewegung weiter fortsetzen. Unsere Anlaufziele wären dann die 11.782/80, die 11.777/75, die 11.765/63, die 11.751/49, die 11.740/38, die 11.728/26 und dann die 11.722/20 Punkte. Setzt der Index bis an die 11.722/20 Punkte zurück, so hätte er hier gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Gelingen diese aber nicht, so könnten sich die Abgaben fortsetzen. Unsere Anlaufmarken wären dann die 11.710/08, die 11.696/94, die 11.678/76, die 11.660/58, die 11.643/41, die 11.628/26, die 11.618/16 und dann die 11.606/04 Punkte.

  • Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 10 / 2020: seitwärts / aufwärts (technische Gegenbewegung)

DAX Handel bei Admiral Markets: Die Fakten

  • Es kann nur einen geben! Admiral Markets ist DER DAX30 Spezialist!
  • Orderkosten: nur der Spread, keine Kommissionen
  • Typischer Spread zur Haupthandelszeit bis 22 Uhr abends: nur 0,8 Punkte!
  • Keine Stop-Mindestabstände
  • Kein Mindestvolumen, Trading bereits ab 0,1 Kontrakten ,den CFD Minis
  • "Open End", kein auslaufender Kontrakt
  • Orderausführung gezählt in Millisekunden - ideal für DAX Scalping
  • Traden Sie nicht irgendwo! Traden Sie bei der Nummer 1 der Branche (Sieger bei Brokerwahl.de 2019 Kategorie CFD). Jetzt starten.


Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

► Handeln Sie verantwortungsvoll ◄
Diese Publikation liefert Markteinschätzungen, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 76 % der Retail Kunden verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die Basisinformationsblätter („KID") zu den Handelsinstrumenten finden Sie hier, den ausführlichen Hinweis zu Marktkommentaren hier und den ausführlichen Warnhinweis zu Handelsrisiken über folgenden Link: DISCLAIMER: https://admiralmarkets.de/risikohinweis

Die Autoren können ganz oder teilweise in den besprochenen Werten investiert sein. Diese Inhalte stellen keine Finanzanalyse dar: Es handelt sich um eine Werbemitteilung, welche nicht allen gesetzlichen Vorschriften zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen genügt und keinem Handelsverbot vor der Veröffentlichung der Analysen unterliegen.

Roman Krutyanskiy
Roman Krutyanskiy Mitglied des Management Boards der Admiral Markets Group

Roman Krutyanskiy ist seit 2011 bei Admirals beschäftigt und war von 2017 bis 2021 Country Manager des Deutschen Teams. Seit 2021 ist er als Chief Service Officer und Chief Sales Officer Teil des Management Boards der Admiral Markets Group.