DAX Analyse: War das Allzeithoch ein Fehlausbruch?

Februar 02, 2020 18:15
  • Aktuelle Analyse, Wochenausblick (03.02. - 07.02.) und Setups für den deutschen Leitindex DAX – Chartanalyse für aktive Trader

 

Der DAX ging am Montagmorgen der vergangenen Handelswoche bei 13.380 Punkten in den vorbörslichen Handel. Der Index notierte damit 147 Punkte unter der ersten vorbörslichen Notierung der Vorwoche aber 141 Punkte unter dem Wochenschluss am Freitag der Vorwoche. Der Index gab am Montag zunächst weiter nach. Er konnte sich aber im Bereich der 13.200 Punkte stabilisieren und am Dienstag wieder über die 13.300 Punkte laufen. Bis Mittwochabend pendelte er in einer engen Box seitwärts. Erst dann ging es wieder abwärts. Der vorbörsliche Handel am Donnerstag wurde mit einem GAP down eröffnet, der DAX schaffte es nicht mehr, sich über die 13.300 Punkte zu schieben. Zwar stellte sich am Donnerstagabend noch eine kleinere Erholung ein, die über die 13.250 Punkte ging, am Freitag setzte erneute Schwäche ein, die insbesondere am Nachmittag ausgeprägt war. Der Index fiel unter die 13.000 Punkte-Marke und formatierte einen Wochenschluss knapp über der 12.900 Punkte-Marke.

Das Wochenhoch liegt deutlich unter dem Niveau der Vorwoche, das Wochentief ebenso. Damit hat der DAX das tiefste Wochenhoch und das tiefste Wochentief in diesem, noch jungen Handelsjahr markiert. Die Range war mit 518 Punkten deutlich höher als in der Vorwoche, aber sie war nicht die höchste in diesem Jahr. Der Wochenverlust ist mit 590 Punkten der höchste seit der KW 49/2018. Stichtagsbezogen liegt der Index aber immer noch gut 1.750 Punkte über dem Niveau des Vorjahres.

Der DAX hat in der abgelaufenen Handelswoche nicht die Anlaufziele auf der Oberseite erreicht. Die Rücksetzer gingen deutlich mit dem Unterschreiten der 13.251/49 Punkte deutlich unter unsere maximale Anlaufmarke auf der Unterseite bei 13.240/38 Punkten. Damit hat das Setup nicht gepasst. Die psychologischen Einflüsse zum Thema Coronavirus haben die Weltbörsen stärker gedrückt als von uns prognostiziert.

     

DAX 2019 Statistik

   
 

Wochenhoch

Wochentief

Wochenschluss

Wochenergebnis

Wochenrange

           

41/2019

12.555

11.916

12.467

403

639

42/2019

12.815

12.387

12.655

188

428

43/2019

12.915

12.644

12.889

234

271

44/2019

12.992

12.793

12.979

90

199

45/2019

13.303

13.015

13.262

283

288

46/2019

13.309

13.136

13.239

-23

173

47/2019

13.374

13.042

13.186

-53

332

48/2019

13.316

13.164

13.228

42

152

49/2019

13.340

12.924

13.173

-55

416

50/2019

13.429

12.884

13.306

133

545

51/2019

13.427

13.140

13.301

-5

287

           

Durchschnittliche Range 2019

   

349

           

Gewinn- zu Verlustwochen

   

31 / 20

 
           
           
     

DAX 2020 Statistik

   
 

Wochenhoch

Wochentief

Wochenschluss

Wochenergebnis

Wochenrange

           

01/2020

13.445

13.108

13.176

-125

337

02/2020

13.548

12.945

13.457

281

603

03/2020

13.557

13.361

13.537

80

196

04/2020

13.639

13.381

13.521

-16

258

05/2020

13.400

12.882

12.931

-590

518

           

Durchschnittliche Range 2020

   

382

           

Gewinn- zu Verlustwochen

   

2 / 3

 

* Marken gelten für die Handelszeiten 08:00 - 22:00 Uhr

DAX - Wie könnte es weitergehen:

  • DAX-WS 12.944/96......13.042/59/98.....13.117/40/74.....13.223/99
  • DAX-US: 12.917/06.....12.885/41/16.....12.766/23.....12.681......12.503

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres DAX Setups:

  • Intraday-Marke 13.058 und 12.824
  • Tagesschlussmarken 13.201 und 12.628
  • Break1 Bull (WochenSchluss) (12.674)
  • Break2 Bull (MonatsSchluss) (13.135)
  • Boxbereich 13.790 bis 6.669
  • Zyklische Bewegungen 2020 – 2033
  • Range 16.722 bis 1.778

DAX Chartcheck - Betrachtung im 4h Chart:

Der DAX hat in der zweiten Wochenhälfte mehr als deutlich nachgegeben. Er ist aus seiner Box gefallen, die er seit Anfang November formatiert hat. Dieses Kursmuster hatten wir schon einmal vor einigen Wochen, wobei die Bullen es geschafft haben, den Index zeitnah wieder über die 13.100 Punkte zu schieben. Ob sich diese Bewegung in der kommenden Handelswoche noch einmal einstellt, muss abgewartet werden. Übergeordnet hat sich das Chartbild durch den Rücksetzer am Donnerstag und am Freitag deutlich eingetrübt. Der DAX ist unter alle wesentlichen Durchschnittslinien gefallen.

Damit können die Kursmuster auch so interpretiert werden, dass der Ausbruch an das Allzeithoch ein Fehlausbruch gewesen sein könnte.

Der DAX könnte sich zu Wochenbeginn etwas erholen. Übergeordnete Anlaufmarke wäre die SMA50 (aktuell bei 13.221 Punkten). Schaffen es die Bullen den Index über die SMA20 zu schieben, könnte weiter bis an die SMA200 (aktuell bei 13.334 Punkten) gehen. In unseren Augen wäre das aktuell das maximale Erholungspotential, das der DAX im Moment auf der Oberseite hat. Erst über der 13.350 Punkte-Marke wäre die Perspektive auf das All-time-high gegeben - und das auf Tagesschlussbasis mit einer Bestätigung am Folgetag.

Die Bären könnten den DAX aber auch weiter drücken – vielleicht erst zum Ende der neuen Handelswoche hin. Übergeordnetes Anlaufziel auf der Unterseite könnte der Bereich bei 12.250 Punkten sein. Sollte der DAX bis in diesen Bereich nachgeben, so könnten sich hier größere Erholungen einstellen.

Fazit: Der DAX hat die Chance vergeben, weiter zu steigen. Erholungen könnten sich in der kommenden Handelswoche bis in den Bereich der 13.200/50/80 Punkte einstellen. Auf der Unterseite könnte der Index übergeordnet bis in den Bereich der 12.250 Punkte fallen.

  • Einschätzung kurzfristiges Chartbild: bärisch
  • Einschätzung übergeordnetes Chartbild: neutral

DAX – Das große Bild:

Freitagnacht sind die Briten formal aus der EU ausgetreten. Die nächsten 11 Monaten wird der Übergang verhandelt, also den Status mit Rechten und Pflichten, die die Briten der EU gegenüber ab 2021 haben werden. Viele halten diese Zeit für viel zu kurz, um alle Fragen ausreichend zu verhandeln und dann auch zur Abstimmung zu bringen. Ursprünglich war eine Übergangszeit von zwei Jahren vorgesehen. Der amtierende britische Premierminister hat bereits angekündigt, dass es mit ihm keine weitere Verlängerung geben wird. Großbritannien wird am 31.12.2020 wieder eigenständig werden. Die Zukunft wird von den handelnden Personen in Großbritannien in den schönsten Farben gemalt. Sollte der britische EU-Austritt wirklich ein Erfolg werden, was abzuwarten bleibt, ist denkbar, dass sich weitere Staaten von der EU lossagen könnten. Auf der anderen Seite ist auch denkbar, dass die Briten in einigen Jahren wieder bei der EU anklopfen könnten, da sich alles doch nicht so toll entwickelt hat. Auch die Schottland-Frage (Unabhängigkeit und zurück in die EU) ist völlig ungewiss. Sollten die Briten und die EU keine Vereinbarung am Ende des Jahres zustande bringen, ist der harte Brexit nach wie vor ein Thema und kann Realität werden.

In den USA wird sich das Impeachment Verfahren aller Voraussicht nach in Luft auflösen. Aus der Distanz mag man sich die Augen reiben, aber die Senatoren sind gewählt, die Republikaner bilden die Mehrheit und sie stehen hinter dem amtierenden US-Präsidenten, der durchaus gestärkt aus dem Verfahren gehen könnte und damit auch gute Chancen auf eine Wiederwahl hat. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Wirtschaft weiterhin brummt. Am Freitag werden die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, die ein Abbild der aktuellen Situation auf den Arbeitsmarkt geben. Die Arbeitslosenquote ist historisch niedrig. Wir erwarten nicht, dass die Daten groß von den Prognosen abweichen werden. Allerdings hat die US-Wirtschaft im 4. Quartal 2019 an Dynamik verloren. Das vom amtierenden Präsidenten ausgegebene Wachstumsziel von 3% wurde 2019 mehr als deutlich verfehlt.

Einschätzung (Setups) für die neue DAX-Handelswoche:

Long Setup: Die Bullen könnten zunächst versuchen, den DAX über der 12.930 Punkte-Marke zu etablieren. Sollten sich die Bullen durchsetzen können, so könnte der Index im Nachgang versuchen, unsere Anlaufziele bei 12.940/42, bei 12.951/53, bei 12.963/65, bei 12.972/74 und dann bei 12.988/90 bzw. bei 13.003/05 Punkten zu erreichen. Kann sich der DAX über die 13.003/05 Punkte schieben, so wären die 13.017/19, die 13.028/30, die 13.045/47, die 13.059/61, die 13.076/78, die 13.089/91 und dann die 13.105/07 Punkte unsere nächsten Anlaufziele. Über der 13.105/07 Punkte Marke könnte der DAX dann unsere Anlaufziele bei 13.118/20, bei 13.132/34, bei 13.141/43, bei 13.155/57, bei 13.168/70, bei 13.181/83, bei 13.195/97 und dann bei 13.205/07 Punkten erreichen.

Short Setup: Kann sich der DAX nicht über der 12.930 Punkte-Marke halten, so könnten Rücksetzer zunächst unsere Anlaufmarken bei 12.921/19, bei 12.908/06, bei 12.889/87, bei 12.877/75, bei 12.863/61, bei 12.845/43 und dann bei 13.838/36 Punkten erreichen. Kommt es hier zu keinen Erholungen könnten weitere Abgaben unsere Anlaufmarken bei 12.821/19, bei 12.811/09, bei 12.979/95, bei 12.783/81, bei 12.770/68, bei 12.755/53, bei 12.741/39 und dann bei 12.733/31 Punkten erreichen. Bei weiterer Schwäche wäre auch ein Erreichen unserer Anlaufziele bei 12.723/21, bei 12.710/08, bei 12.698/96, bei 12.688/86, bei 12.675/73 und bei 12.665/63 Punkten denkbar.

  • Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 06 / 2020: seitwärts / abwärts

 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Roman Krutyanskiy
Roman Krutyanskiy Mitglied des Management Boards der Admiral Markets Group

Roman Krutyanskiy ist seit 2011 bei Admirals beschäftigt und war von 2017 bis 2021 Country Manager des Deutschen Teams. Seit 2021 ist er als Chief Service Officer und Chief Sales Officer Teil des Management Boards der Admiral Markets Group.