EURUSD Analyse: EU einigt sich auf Konjunkturpaket

Juli 22, 2020 13:00
  • EUR/USD Analyse mit Set-ups und Wochenausblick - für aktive Forex-Trader


Die EU hat sich am (verlängerten) Wochenende auf ein EU-Hilfspaket geeinigt. Nach langen zähen Verhandlungen kam ein Kompromiss, zwischen Zuschüssen und Darlehen, heraus.

Dieser Kompromiss hat dem EUR deutlichen Rückenwind gegeben. Die Frage ist, wie lange dieser Rückenwind dann anhält. Fakt ist, dass insbesondere die Länder im Süden, die eh schon eine hohe Verschuldung haben, unter der Corona Krise besonders gelitten haben. Konkret wird man das ganze Ausmaß aber erst im kommenden Jahr sehen.

Auch in Deutschland könnte sich das Bild insbesondere im 4. Quartal deutlich eintrüben. Insbesondere die Insolvenzen könnten dann deutlich und schnell ansteigen. Einige, auch größere Unternehmen, haben bereits Insolvenz angemeldet, es ist zu befürchten, dass viele weitere folgen werden. Speziell in der Gastronomie ist die Stimmung sehr schlecht. Hier wird erwartet, dass über 30 % der Betriebe aufgeben werden. Auf mittlere Sicht wird dies auch einen Impact auf die Beschäftigung haben. Noch sind die Arbeitslosenzahlen überraschend stabil. Somit kommt es für Deutschland im 2. Halbjahr zum Schwur.

EURUSD-Rückblick (15.07.2020 - 21.07.2020)

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1399 und damit gut 125 Pips über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar konnte sich am Mittwoch etwas weiter nach Norden schieben, allerdings war bei 1,1451 schon Schluss mit der Bewegung. Es ging noch im späteren Handel zurück an die 1,1400. Am Donnerstag erfolgte dann, nach einem Rücksetzer, der erneute Angriff auf die 1,1450, wobei das Level knapp verpasst wurde. Erst am Freitagmittag war der Aufwärtsdruck wieder so stark, dass die 1,1440 überwunden, die 1,1450 aber nicht erreicht wurden. Der EUR schaffte es einen Wochenschluss über der 1,1400 zu formatieren. Zu Wochenbeginn versuchte das Währungspaar nach oben auszubrechen, scheiterte aber an der 1,1468. Nach einem Rücksetzer am Montagnachmittag konsolidierte der EUR im Bereich der 1,1420/40, konnte sich am späten Dienstagnachmittag dann dynamisch und mit Momentum an und über die 1,1500 schieben. Diese Bewegung lief bis in den Bereich der 1,1540.

Das Hoch als auch das Tief im Betrachtungszeitraum liegen deutlich über dem Level der Vorperiode. Der EUR konnte sich damit erfolgreich über dem wichtigen Widerstand bei 1,1333/35 etablieren. Auch der Wochenschluss lag deutlich über dem Niveau der Vorwoche und über der 1,1400. Die Range war etwas größer als in der Vorperiode und lag auch über dem Niveau des Jahresdurchschnitts.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1520/22 weiter bis an unser maximales Anlaufziel auf der Oberseite bei 1,1532/34 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das maximale Anlaufziel wurde knapp überschritten. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1385/83 knapp unter unser nächstes Anlaufziel bei 1,1375/73. Hier hat das Setup nicht optimal gegriffen.

  • Hoch*: 1,1540 Vorperiode: 1,1408
  • Tief*: 1,1370 Vorperiode: 1,1255
  • Wochenschluss: 1,1426 (1,1289)
  • Range*: 170 Pips Vorperiode: 153 Pips

* Betrachtungszeitraum 15.07.2020 – 21.07.2020 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr

EURUSD: Wie könnte es weitergehen?

  • Euro-WS: 1,1539/71.....1,1601....1,1703/30
  • Euro-US: 1,1388/31......1,1243.....1,1139.....1,1090.....1,0854/13....1,0777/04

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres Setups:

I-Day-Marke 1.1503 und 1.1348

Tagesschlussmarken 1.1603 und 1.1183

Boxbereich 1.2555 bis 1.0504

Range 1.3479 bis 0.9631

Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:

Chartcheck - Betrachtung im 4h Chart:

Der EUR konnte sich in den letzten Handelstagen übergeordnet über die SMA200 im Daily (aktuell bei 1,1333) schieben und auch etablieren. Sollte er es auch schaffen, einen Wochenschluss über dieser Durchschnittslinie zu etablieren, so hätte er die theoretische Grundlage für eine weitere Aufwärtsentwicklung gelegt." Das war im letzten Fahrplan unsere Einschätzung. Der EUR hat es geschafft, sich über dieser Durchschnittslinie zu etablieren, die in den vergangenen Handelswochen immer ein hartes Brett war und häufig zu Rücksetzern geführt hat.

Der EUR konnte zu Wochenbeginn seine Aufwärtsbewegung weiter fortgesetzt. Damit hat sich auch das Chartbild deutlich aufgehellt. Der EUR ist am Dienstag fast an die 1,1550 gelaufen und könnte jetzt übergeordnet den Bereich bei 1,1700/30 anlaufen.

Voraussetzung ist aber, dass er über der SMA20 im 4h Chart (aktuell bei 1,1455) bleibt. Im Chart ist sehr gut zu erkennen, dass er sich in den letzten Handelstagen immer wieder an dieser Durchschnittslinie nach Norden abstoßen konnte. Damit ist die SMA20 im Augenblick eine gute Unterstützung bei Rücksetzern. Solange es nicht mit zwei roten Kerzen hintereinander unter diese Durchschnittslinie geht, hat das bullische Szenario Bestand.


Sollte der EUR aber wieder unter die SMA20 zurücksetzen, so könnten sich weitere Abgaben einstellen, die an die SMA50 (aktuell bei 1,1400) und dann an die 1,1335/30 bzw. an die 1,1305 (SMA200) gehen könnten.

Fazit: der EUR hat jetzt den zweiten Meilenstein hinter sich. Er hat die 1,1333/35 überwunden und er hat es geschafft, sich per Wochenschluss über diesem Level zu halten. Damit hat er jetzt die Möglichkeit, übergeordnet bis an die 1,1700/30 zu laufen. Rutscht der EUR wieder unter die SMA20 könnten sich weitere Abgaben einstellen, die übergeordnet bis in den Bereich der 1,1400 bzw. auch an die 1,1335/33 gehen könnten.

  • Wahrscheinlichkeit Bull Szenario: 70 %
  • Wahrscheinlichkeit Bear Szenario: 30 %

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1540 zu halten und zu etablieren. Sollte dies gelingen, so könnte er versuchen, unsere nächste Anlaufziele bei 1,1549/50, bei 1,1555/57, bei 1,1563/65, bei 1,1571/73, bei 1,1582/84 und dann bei 1,1590/92 bzw. bei 1,1600/02 zu erreichen. Geht es über die 1,1600/02, so könnte es direkt weiter an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1606/08, bei 1,1615/17, bei 1,1623/25, bei 1,1632/34, bei 1,1641/43, bei 1,1650/52, bei 1,1660/62 und dann bei 1,1671/73 gehen. Sollte es der EUR schaffen, die 1,1671/73 hinter sich zu lassen, so könnte sich die Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen. Unsere Anlaufziele wären dann die 1,1680/82, die 1,1691/93, die 1,1701/03, die 1,1709/11, die 1,1715/17, die 1,1725/27 und dann die 1,1731/33.

Short-Setup: Kann sich der EUR nicht über der 1,1540 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst an unsere Anlaufziele bei 1,1532/30, bei 1,1522/20, bei 1,1513/11, bei 1,1502/00, bei 1,1491/89 und dann bei 1,1482/80 erreichen. Kommt es hier zu keinen Erholungen, so könnten sich die Abwärtsbewegungen weiter fortsetzen. Unsere Anlaufziele wären dann bei 1,1474/72, bei 1,1465/63, bei 1,1457/55 und dann bei 1,1450/48 zu finden. Setzt der EUR bis an die 1,1463/50 zurück, so hätte er in diesem Bereich gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Gelingen diese aber nicht, so könnte es weiter abwärts gehen. Unsere Anlaufmarken wären dann die 1,1445/43, die 1,1437/35, die 1,1430/28, die 1,1421/19, die 1,1410/08 und dann die 1,1403/01.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts / aufwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 22.07.2020: USA – Erstanträge Arbeitslosenhilfe
  • 24.07.2020: EUR – Einkaufsmanagerindex
  • 27.07.2020: EUR – ifo-Geschäftsklimaindex
  • 28.07.2020: USA – CB-Vertrauen


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Roman Krutyanskiy
Roman Krutyanskiy Mitglied des Management Boards der Admiral Markets Group

Roman Krutyanskiy ist seit 2011 bei Admirals beschäftigt und war von 2017 bis 2021 Country Manager des Deutschen Teams. Seit 2021 ist er als Chief Service Officer und Chief Sales Officer Teil des Management Boards der Admiral Markets Group.