EURUSD Analyse: Ist der Virus überstanden oder drückt eine zweite Welle die Märkte?

Juni 17, 2020 14:00
  • EUR/USD Analyse mit Set-ups und Wochenausblick - für aktive Forex-Trader

Aus den USA sind in den letzten Tagen einige "gute" Konjunkturdaten übermittelt worden. Diese haben Anleger gleich so interpretiert, dass die Corona Krise überstanden ist und es keine zweite Infektionswelle gibt. Das könnte sich allerdings als Trugschluss, gerade in den USA, herausstellen.

Zwar ist die Arbeitslosigkeit weniger stark gestiegen als erwartet, wobei die Zahlen im Nachhinein noch einmal deutlich nach oben korrigiert wurden, und der Einzelhandelsumsatz ist auch stärker als erwartet gestiegen, allerdings ist dies noch keine Entwarnung. Die USA geben in vielen Staaten dynamisch den Lockdown auf, auch unter der Prämisse, dass sich Mr. Trump, für eine Wiederwahl im November, eine entsprechend breite Plattform vor vielen Zuschauern wünscht. Die USA sind nach wie vor das Land, das am härtesten von der Pandemie getroffen ist, es wird hier genauso lange dauern, bis die Wirtschaft wieder auf Touren kommt, wie in anderen Ländern.

Gerade in Deutschland zerstreut sich die Hoffnung auf eine V-Bewegung der Wirtschaft gerade. Bedingt durch die Kurarbeiterregel, die Insolvenzsicherung, der Mieterschutz vor Kündigungen, ist die große Belastungsprobe der Wirtschaft aber bisher ausgeblieben. Dies könnte dann im dritten bzw. im vierten Quartal nachgeholt werden.

EURUSD-Rückblick (10.06.2020 - 16.06.2020)

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1362 und damit gut 160 Pips über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar bewegte sich zunächst in einer größeren Box seitwärts. Am Abend kam es dann zu einer größeren Vola, die auf der Oberseite bis in den Bereich der 1,1421 ging. Der EUR konnte sich aber nicht über der 1,1400 halten, sondern gab im Nachgang dessen wieder unter das Level nach. Am Donnerstag Abend setzte dann breite Schwäche ein. Der EUR fiel im Zuge dessen bis an die 1,1275, konnte sich im Rahmen des Frühhandels aber wieder über die 1,1300 erholen. Aber auch diese Erholung wurde am Nachmittag abverkauft und drückte das Währungspaar bis an die 1,1212. Hier gelang die Stabilisierung und bis zum Wochenschluss die Erholung bis über die 1,1250. Am Montag bewegte sich der EUR zunächst in einer engen Box seitwärts, im späten Handel dann dynamisch aufwärts. Es ging im Zuge dessen bis am Dienstag morgen an die 1,1350. Im weiteren Handelsverlauf ging es aber wieder unter die 1,1300 und das in dynamischen Abwärtsimpulsen.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt noch einmal über dem Niveau der Vorwoche. Der EUR konnte sich damit noch einmal etwas weiter nach Norden schieben. Das Tief lag über der 1,1200 und über dem Level der Vorperiode. Allerdings konnte der EUR die freundliche Tendenz zum Wochenschluss hin nicht bestätigen. Es ging unter das Level der Vorperiode. Die Range lag knapp über dem Level fünf Handelstage zuvor.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1411/13 weiter an unsere nächste Anlaufmarke bei 1,1419/21 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde exakt getroffen, das Setup hat damit sehr gut gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1218/16 nicht ganz an unsere nächste Anlaufmarke bei 1,1210/08. Diese Marke wurde um 2 Pips verpasst.

  • Hoch*: 1,1421 Vorperiode: 1,1384
  • Tief*: 1,1212 Vorperiode: 1,1184
  • Wochenschluss: 1,1255 (1,1291)
  • Range*: 209 Pips Vorperiode: 200 Pips

* Betrachtungszeitraum 10.05.2020 – 16.06.2020 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr

EURUSD: Wie könnte es weitergehen?

  • Euro-WS: 1,1298....1,1322/38/70....1,1417/52....1,1508
  • Euro-US: 1,1251/01.....1,1129.....1,1050.....1,0926.....1,0854/13....1,0777/024

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres Setups:

I-Day-Marke 1.1369 und 1.1190

Tagesschlussmarken 1.1451 und 1.1090

Boxbereich 1.2555 bis 1.0504

Range 1.3479 bis 0.9631

Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:

Chartcheck - Betrachtung im 4h Chart:

Der EUR hat sich wieder unter die SMA50 (aktuell bei 1,1309) und unter die SMA20 (aktuell bei 1,1284) geschoben und hat sich auch unter diesen beiden Durchschnittslinien etabliert. Damit hat sich das Chartbild wieder eingetrübt. Der EUR muss wieder über diese beiden Linien, um Perspektiven auf der Oberseite zu haben. Allerdings, und das ist jetzt das Problem seit gut zwei Handelswochen, bei 1,1331 verläuft die SMA200 im Weekly. Dieses Level hat eine zentrale Bedeutung. Der EUR ist in den vergangenen Handelsmonaten des Öfteren von unten an diese Marke gelaufen, konnte sich aber nie verbindlich über diese Durchschnittslinie schieben. Im Weekly ist das Kursmuster gut erkennbar.

Vorstellbar ist, dass der EUR noch einige Male versuchen könnte, über die SMA200 im Weekly zu kommen, wobei dies aus unseren Augen mit einer sehr dynamischen Bewegung denkbar wäre. Es müsste also ein Wochenschluss über diesem Level formatiert werden, der in der Folgewoche bestätigt werden müsste. Die Kursmuster lassen sich so interpretieren, dass dieses Szenario eher unwahrscheinlich ist.

Somit könnte der EUR in den kommenden fünf Handelstagen noch einige Male in den Bereich der 1,1330/50/65 laufen. Dort besteht aber immer eine vergleichsweise hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Bewegungen in diesem Bereich beendet sein könnten. Voraussetzung dafür ist aber, dass sich der EUR wieder über die SMA20/50 im 4h Chart schieben kann.

Sollte der EUR dies nicht schaffen, so könnten sich weitere Rücksetzer einstellen, die übergeordnet bis in den Bereich der SMA200 (aktuell bei 1,1035) gehen könnten.

Fazit: sollte sich der EUR wieder über die SMA20/50 schieben können, hätte er die Chance erneut den Bereich der 1,1330/50/65 anzulaufen. Verweilt er unter diesen beiden Durchschnittslinien, so könnten sich weitere Rücksetzer übergeordnet bis in den Bereich der 1,1030 einstellen.

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1280 zu halten und zu etablieren. Sollte dies gelingen, so könnte er versuchen, unser nächste Anlaufziel 1,1285/87 zu erreichen. Bereits in diesem Bereich könnte es schon wieder schwer werden weiter zu kommen. Gelingt es dem EUR aber, sich über dieses Level zu schieben, so könnte das Währungspaar unsere Anlaufziele bei 1,1295/97, bei 1,1303/05, bei 1,1311/13, bei 1,1320/20, bei 1,1328/30 und dann bei 1,1333/35 versuchen zu erreichen. Kann sich der EUR bis in den Bereich der 1,1333/35 schieben, so könnte es auch hier schwer werden weiter zu kommen. Eventuell ist die Aufwärtsbewegung hier auch erneut beendet. Wird das Level mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnte es direkt weiter an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1341/43, bei 1,1351/53, bei 1,1358/60, bei 1,1367/69, bei 1,1375/77, bei 1,385/87 und dann bei 1,1396/98 bzw. bei 1,1402/04 gehen. Kommt es hier zu keinen Rücksetzern, so könnte er dann versuchen unsere Anlaufziele bei 1,1411/13, bei 1,1419/21, bei 1,1428/30, bei 1,1441/43, bei 1,1449/51 bzw. bei 1,1455/57 zu erreichen.

Short-Setup: Kann sich der EUR nicht über der 1,1280 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst an unsere Anlaufziele bei 1,1277/75, bei 1,1271/69, bei 1,1263/61, bei 1,1252/50, bei 1,1244/42, und dann bei 1,1235/33 gehen. Kommt es hier zu keinen Erholungen, so könnte sich die Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen. Unsere Anlaufmarken wären dann die 1,1225/23, die 1,1218/16, die 1,1210/08, die 1,1204/02, die 1,1196/94, die 1,1185/83 und dann die 1,1177/75. Unter der 1,1177/75 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1168/66, bei 1,1159/57, bei 1,1148/46, bei 1,1139/37, bei 1,1129/27 und dann bei 1,1120/18 zu finden.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts / abfwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 18.06.2020: USA – Erstanträge Arbeitslosenhilfe
  • 19.06.2020: USA – Fed-Vorsitzender Powell Rede
  • 23.06.2020: EUR – Einkaufsmanagerindex
  • 24.06.2020: EUR – ifo-Geschäftsklimaindex


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Roman Krutyanskiy
Roman Krutyanskiy Mitglied des Management Boards der Admiral Markets Group

Roman Krutyanskiy ist seit 2011 bei Admirals beschäftigt und war von 2017 bis 2021 Country Manager des Deutschen Teams. Seit 2021 ist er als Chief Service Officer und Chief Sales Officer Teil des Management Boards der Admiral Markets Group.