EURUSD Analyse: Johnson setzt EU unter Druck

September 16, 2020 13:20
  • EUR/USD Analyse mit Set-ups und Wochenausblick - für aktive Forex-Trader

Der britische Premier Johnson versucht das bereits beschlossene Brexit-Gesetz im Eilverfahren noch einmal zu ändern, um die EU unter Druck zu setzen, schnell ein Freihandelsabkommen abzuschließen.

Wir bleiben beim Brexit. Hier scheint sich in den kommenden drei oder vier Wochen zu zeigen, ob die EU mit den Briten noch einen Vertrag über das zukünftige wirtschaftliche Verhältnis schließen können. Bestrebung in diesem Jahr war es eine Vereinbarung zu erarbeiten, die möglichst viele Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit definiert. Sehr weit ist man allerdings nicht gekommen. Die Briten wollen in den nächsten Tagen ein Gesetz durch das Parlament bringen, der einen früheren Vertrag mit der EU, in dem es insbesondere um das Verhältnis von Nord-Irland geht, aushebeln. Damit haben die Briten die EU bewusst provoziert. In unseren Augen ist es unwahrscheinlich, dass beide Partner noch zueinander finden. Es hat in den letzten Jahren nicht funktioniert und es wird wahrscheinlich in den nächsten vier Wochen auch nicht funktionieren, zumal diese Zeit realistisch viel zu kurz ist, um alle Frage zu klären. Der amtierende Premierminister will offensichtlich das Risiko eines harten Brexits realisieren, um dann wirklich frei von ausländischen Einflüssen zu sein. Die Briten haben in den letzten Monaten unter der COVID Pandemie gelitten, ein harter Brexit wird die wirtschaftlichen Probleme nicht lösen, sondern verschärfen.

Die FED wird in unseren Augen bei der nächsten Sitzung in dieser Woche aller Voraussicht keine geldpolitischen Maßnahmen ergreifen, aber darauf hinweisen, dass sie die wirtschaftliche Entwicklung im Auge behält. Sie hat bereits vor einigen Wochen angekündigt, die Inflationsziele flexibler zu definieren.

Rückblick (09.09.2020 - 15.09.2020)

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1780 und damit gut 130 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar formatierte am Mittwoch Vormittag gleich das Tief im Betrachtungszeitraum. Von hier aus ging es am frühen Nachmittag in dynamischen Impulsen aufwärts. Der EUR konnte sich im Zuge dessen bis in den Bereich der 1,1830 schieben - von hier aus gaben die Notierungen im Rahmen des Frühhandels wieder etwas nach. Am Donnerstag kam es zu einer sehr dynamischen Aufwärtsbewegung, die den EUR bis in den Bereich der 1,1917 schob, allerdings schaffte er es nicht, sich hier festzusetzen. Die Bewegung wurde im Nachgang dessen praktisch komplett abverkauft. Der EUR pendelte sich im Bereich der 1,1830/10 ein und stieg am Freitag wieder leicht an. Zwar konnte der EUR sich nicht im Dunstkreis des TH halten, er schaffte es aber einen Wochenschluss im Bereich der 1,1850 zu formatieren. Zu Wochenbeginn ging es zunächst weiter aufwärts, wobei am Dienstag die Dynamik nicht mehr anhielt und breitere Gewinnmitnahmen eingesetzt haben.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt unter dem Level der Vorperiode, das Tief ebenfalls, allerdings nur knapp unter dem Niveau der Vorperiode. Auch der Wochenschluss liegt unter dem der Vorwoche. Der EUR hat sich damit nicht weiter festigen können. Einzig die Range liegt einige Pips über dem Niveau der Vorperiode.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1911/13 weiter bis an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1920/22 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde nicht ganz erreicht, das Setup hat damit nicht gepasst. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1759/57 ebenfalls nicht an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1744/42. Diese Marke wurde vergleichsweise deutlich verpasst.

  • Hoch*: 1,1917 Vorperiode: 1,2011
  • Tief*: 1,1753 Vorperiode: 1,1762
  • Wochenschluss: 1,1848 (1,1904)
  • Range*: 164 Pips Vorperiode: 148 Pips

* Betrachtungszeitraum 08.09.2020 – 15.09.2020 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr

EURUSD: Wie könnte es weitergehen?

  • Euro-WS: 1,1855/77....1,1915/43....1,2095.....1,2180...1,2272
  • Euro-US: 1,1847/35/33....1,1768/32/21....1,1690/40.....1,1518.....1,1410.....1,1330/24.....1,1090/51

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres Setups:

  • I-Day-Marke 1,1892 und 1,1691
  • Tagesschlussmarken 1,2098 und 1,1540
  • Boxbereich 1,2555 bis 1,0504
  • Range 1,3479 bis 0,9631

Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:

Chartcheck - Betrachtung im Weekly & 4h-Chart:

Der EUR ist in den letzten Handelswochen nicht wirklich weitergekommen. Er konsolidiert den dynamischen Anstieg von Mitte Juli nach wie vor. Aktuell ist das Weekly bullisch und der EUR hat nach wie vor die Möglichkeit das Jahreshoch erneut zu erreichen und dann auch übergeordnet bis in den Bereich der 1,2560 zu laufen. Auf Wochensicht könnte der EUR sogar bis in den Bereich der 1,1440 zurücksetzen, ohne dass der Aufwärtstrend in Frage gestellt würde.

Daily:

Im Daily kann man sehen, warum sich der EUR aktuell so schwer tut. Er hängt praktisch seit Wochen an der SMA20 (aktuell bei 1,1847) fest. Es ist ihm bisher nicht gelungen, sich nachhaltig von dieser Linie zu entfernen. Da die SMA50 (aktuell bei 1,1732) sich der SMA20 immer weiter nähert könnten denkbare Rücksetzer bis an diese Linie laufen, das Rücksetzpotential wäre damit im Zweifel zunehmend überschaubar. Geht es aber unter die SMA50 auf Tagesschlussbasis würde sich das Chartbild eintrüben.

4H-Chart:

Der EUR ist aktuell wieder unter die SMA20 (aktuell bei 1,1852) gerutscht. Er notiert aber nach wie vor über der SMA200 (aktuell bei 1,1835) und der SMA20 (aktuell bei 1,1833).

Kurzfristig muss er also wieder über die SMA20 kommen und sich auch über dieser Linie etablieren. Dann hätte er die Chance weiter zu steigen. Es könnte zunächst bis in den Bereich der 1,1895/1,1900 gehen. Hier liegt im Daily die SMA20, die immer wieder ein Deckel war. Geht es aber mit Dynamik und mit Momentum an diesen Bereich, so ist denkbar, dass es auch direkt weiter gehen könnte. Dann wären die 1,2000 und das JH die nächsten denkbaren Anlaufziele.

Kann sich der EUR aber nicht über die SMA20 schieben und rutscht er unter die SMA200/50 und etabliert sich darunter, würde sich das kurzfristige Chartbild eintrüben. Dann könnten sich übergeordnet weitere Rücksetzer zunächst bis in den Bereich der 1,1760/30 einstellen.


Fazit: der EUR befindet sich nach wie vor in der Konsolidierung, die sich noch bis in den Bereich der 1,1760/30 fortsetzen könnte. Darunter würde sich das Chartbild auf Tagesschlussbasis eintrüben. Aufhellen würde sich das Chartbild mit einem Tagesschluss über der 1,1850 mit einer Bestätigung am Folgetag.

  • Wahrscheinlichkeit Bull Szenario: 40 %
  • Wahrscheinlichkeit Bear Szenario: 60 %

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Der EUR könnte zunächst versuchen unsere Anlaufziele bei 1,1847/49 bzw. bei 1,1851/53 zu erreichen. Vorstellbar ist, dass es in diesem Bereich schon schwer werden könnte weiter zu kommen. Kann sich das Währungspaar aber über die 1,1847/53 schieben, so könnte es auch direkt weiter an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1860/62, bei 1,1870/72, bei 1,1781/83, bei 1,1890/92 und dann bei 1,1900/02 gehen. Kommt es hier zu keinen Rücksetzern, so könnte sich die Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen. Unsere Anlaufziele wären dann die 1,1911/13, die 1,1920/22, die 1,1929/31, die 1,1940/42 bzw. die 1,1952/54.

Short-Setup: Kann sich der EUR nicht über der 1,1845 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst unsere Anlaufziele bei 1,1838/36 und dann bei 1,1830/32 erreichen. Kommt es hier zu keinen Erholungen, bzw. wird das Level mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnte es direkt weiter an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1825/23, bei 1,1814/12, bei 1,1805/03, bei 1,1795/93, bei 1,1788/86 und dann bei 1,1777/75 gehen könnten. Unter der 1,1777/75 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1769/67, bei 1,1759/57, bei 1,1744/42, bei 1,1738/36 und dann bei 1,1732/30 zu finden. Setzt das Währungspaar in den Bereich der 1,1738/30 zurück, so hätte es hier vergleichsweise gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Gelingt dies aber nicht, so könnten sich weitere Abgaben einstellen, die unsere Anlaufziele bei 1,1725/23, bei 1,1714/12, bei 1,1708/06, bei 1,1700/1,1698 und dann bei 1,1691/89 bzw. bei 1,1682/80 erreichen könnten. Unter der 1,1682/80 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1669/67, bei 1,1960/58, bei 1,1647/45, bei 1,1640/38, bei 1,1629/27, bei 1,1621/19 zu finden.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/abwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 17.09.2020: USA – Erstanträge Arbeitslosenhilfe
  • 17.09.2020: USA – Philly Fed Herstellungsindex
  • 22.09.2020: USA – Verkäufe bestehender Häuser
  • 23.09.2020: EUR – Einkaufsmanagerindex EMI

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Roman Krutyanskiy
Roman Krutyanskiy Mitglied des Management Boards der Admiral Markets Group

Roman Krutyanskiy ist seit 2011 bei Admirals beschäftigt und war von 2017 bis 2021 Country Manager des Deutschen Teams. Seit 2021 ist er als Chief Service Officer und Chief Sales Officer Teil des Management Boards der Admiral Markets Group.