EURUSD Analyse: Konjunkturerholung oder Absturz?

Juli 15, 2020 12:00
  • EUR/USD Analyse mit Set-ups und Wochenausblick - für aktive Forex-Trader


Die Weltwirtschaft scheint auf wackeligen Füßen zu stehen. Eine Erholung der Konjunktur lässt sich langsam deutlich ablesen, jedoch ist der Wiederaufschwung nicht so rasant wir ursprünglich erwartet. Zusätzlich sind Anleger und Märkte ob einer zweiten Covid19-Welle verunsichert.

Am Donnerstag tagt wieder die EZB. Wir gehen nicht davon aus, dass es hier zu großen neuen Maßnahmen kommen wird. Vielmehr könnte die aktuelle Lage thematisiert werden und auch die bereits durch die Zentralbank ergriffenen Aktivitäten noch einmal wortreich dargelegt werden. In der Tat hat die EZB bereits vor einigen Wochen schon geldpolitische Schritte ergriffen, die Liquidität noch weiter auszudehnen. Zusätzlich wird auch über das EU-Hilfspaket diskutiert, das ebenfalls stimulierende Wirkung entfachen soll. Bevor es zu weiteren Schritten kommt, werden alle Beteiligten sicherlich die Effekte der beschlossenen, bzw. noch zu beschließenden Maßnahmen ansehen.

In Deutschland waren die jüngsten Konjunkturdaten nicht schlecht, aber auch nicht so, als dass man einen baldigen Aufschwung erwarten könnte. Immer mehr Marktakteure erwarten eine sehr langsame Konjunkturerholung, unter der Voraussetzung, dass es zu keiner zweiten Welle kommt. Sollte sich die wirtschaftliche Erholung weiter fortsetzen, so wird es dennoch so sein, dass einzelne Branchen noch viele Jahre brauchen werden, um wieder den Stand vor der Krise zu erreichen. Die Luftfahrtbranche ist ein Industriezweig, der besonders betroffen ist. Die Airlines haben Überkapazitäten, das Reiseverhalten wird sich verändern, insbesondere im Bereich der Geschäftsreisen.

EURUSD-Rückblick (08.07.2020 - 14.07.2020)

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1275 und damit gut 50 Pips über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar bewegte sich am Mittwoch zunächst in einer engen Box seitwärts. Am Nachmittag kam es dann zu einer dynamischen Aufwärtsbewegung an die 1,1326. Im Rahmen des Frühhandels zu Donnerstag konsolidierte der EUR und konnte dann am Morgen noch etwas weiter steigen. Es ging im Zuge dessen bis an die 1,1367. Dieses Niveau konnte das Währungspaar aber nicht halten. Es ging im Nachgang dessen bis zum Freitag an die 1,1255. Erst hier gelang die Stabilisierung und die Erholung. Der EUR schaffte es aber nicht einen Wochenschluss über der 1,1300 zu markieren. Gleich zu Wochenbeginn konnte sich der EUR aber wieder über die 1,1300 schieben und auch festsetzen. Am Montag schaffte es der EUR bis an die 1,1375 zu laufen, am Dienstag ging es dann sogar bis an und über die 1,1400.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt zum einen über dem Level der Vorperiode und auch deutlich über dem wichtigen Level bei 1,1333/35. Der EUR konnte sich damit zu Wochenbeginn über diesen wichtigen Widerstand schieben und auch etablieren. Das Tief lag über dem Niveau des letzten Betrachtungszeitraums als auch über der 1,1200. Die Range war vergleichbar groß wie in den fünf Handelstagen zuvor.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1396/98 weiter an unser nächstes Anlaufziel bei maximal 1,1402/04 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das maximale Anlaufziel wurde knapp überschritten. Das Setup hat damit nicht perfekt gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1265 hingegen exakt an unser nächste Anlaufmarke bei 1,1257/55. Hier hat das Setup perfekt gegriffen.

  • Hoch*: 1,1408 Vorperiode: 1,1345
  • Tief*: 1,1255 Vorperiode: 1,1185
  • Wochenschluss: 1,1289 (1,1247)
  • Range*: 153 Pips Vorperiode: 160 Pips

* Betrachtungszeitraum 08.07.2020 – 14.07.2020 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr

EURUSD: Wie könnte es weitergehen?

  • Euro-WS: 1,1422/52....1,1508/55
  • Euro-US: 1,1331......1,1242.....1,1129.....1,1046.....1,0926.....1,0854/13....1,0777/04

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres Setups:

I-Day-Marke 1.1317 und 1.1129

Tagesschlussmarken 1.1451 und 1.1046

Boxbereich 1.2555 bis 1.0504

Range 1.3479 bis 0.9631

Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:

Chartcheck - Betrachtung im 4h Chart:

Der EUR konnte sich in den letzten Handelstagen übergeordnet über die SMA200 im Daily (aktuell bei 1,1333) schieben und auch etablieren. Sollte er es auch schaffen, einen Wochenschluss über dieser Durchschnittslinie zu etablieren, so hätte er die theoretische Grundlage für eine weitere Aufwärtsentwicklung gelegt. Allerdings ist er in den vergangenen Handelswochen immer mal wieder über diese Linie gelaufen, er konnte aber keinen Wochenschluss darüber formatieren. Insofern sollte der weitere Wochenverlauf abgewartet werden.

Im 4h Chart er sich über alle wesentlichen Durchschnittslinien geschoben. Damit hat er auch auf Tagesbasis eine gute Grundlage weiter zu steigen. Sollte er es schaffen, sich über die 1,1400 zu etablieren, so könnte es dann weiter in Richtung der 1,1500/50 bzw. an die 1,1700/30 gehen.

Voraussetzung ist aber, dass er über der SMA20 (aktuell bei 1,1342) bleibt. Sollte das aber nicht gelingen, so könnten Abgaben zunächst an die SMA50 (aktuell bei 1,1311) und dann an die SMA200 (aktuell bei 1,1266) gehen. Unter der SMA200 würde sich das Chartbild wieder eintrüben und der aktuelle Ausbruch über die 1,1333 wäre als ein Fehlausbruch zu interpretieren.

Fazit: der EUR hat jetzt den ersten Meilenstein hinter sich. Er hat die 1,1333/35 überwunden. Schafft er es sich verbindlich über diesem Level zu etablieren, so könnte es ohne weiteres weiter aufwärts gehen. Übergeordnete Anlaufziele wären die 1,1500/50 bzw. die 1,1700/30. Rutscht der EUR wieder unter die SMA20 könnten sich weitere Abgaben einstellen, die übergeordnet bis in den Bereich der 1,1270/60 gehen könnten.

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1405 zu halten und zu etablieren. Sollte dies gelingen, so könnte er versuchen, unsere nächste Anlaufziele bei 1,1411/13 und dann bei 1,1421/23 zu erreichen. Kann er sich über die 1,1421/23 schieben, so könnte er dann versuchen, unsere Anlaufziele bei 1,1431/33, bei 1,1441/43, bei 1,1449/51, bei 1,1462/64 und dann bei 1,1470/72 zu erreichen. Kommt es hier zu keinen Rücksetzer, so könnte sich die Bewegung weiter fortsetzen. Unsere Anlaufziele wären dann bei 1,1481/83, bei 1,1492/94, bei 1,1501/03, bei 1,1509/11, bei 1,1520/22 und dann bei 1,1532/34 zu finden.

Short-Setup: Kann sich der EUR nicht über der 1,1405 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst an unsere Anlaufziele bei 1,1396/94, bei 1,1385/83, bei 1,1375/73, bei 1,1365/63, bei 1,1352/50, bei 1,1343/41 bzw. bei 1,1335/33 gehen. Setzt der EUR bis in den Bereich der 1,1341/33 zurück, so hätte er in diesem Bereich gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Gelingen diese aber nicht, bzw. wird das Level mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnten sich die Abgaben auch direkt weiter fortsetzen. Unsere Anlaufziele wären dann bei 1,1327/25, bei 1,1316/14, bei 1,1305/03, bei 1,1297/95, bei 1,1283/81 und dann bei 1,1275/73 bzw. bei 1,1267/65 bzw. bei 1,1257/55 zu finden.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts / aufwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 16.07.2020: EUR – EZB-Zinsentscheid
  • 16.07.2020: USA – Erstanträge Arbeitslosenhilfe
  • 17.07.2020: EUR – Verbraucherpreisindex
  • 22.07.2020: USA – Verkäufe bestehender Häuser


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Roman Krutyanskiy
Roman Krutyanskiy Mitglied des Management Boards der Admiral Markets Group

Roman Krutyanskiy ist seit 2011 bei Admirals beschäftigt und war von 2017 bis 2021 Country Manager des Deutschen Teams. Seit 2021 ist er als Chief Service Officer und Chief Sales Officer Teil des Management Boards der Admiral Markets Group.