Gold Analyse: Ausbruch aus langwieriger Seitwärtszone gibt den Bullen neues Futter

Juni 23, 2020 13:00
  • Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Ausgesprochen munter startete Gold in die neue Handelswoche und nahm dabei den Schwung vom vergangenen Freitag ansatzlos mit. Sehr hilfreich für diese Entwicklung waren die am Morgen dieses Tages veröffentlichten, abermals angehobenen, Preisprognosen der Analysten von Goldman Sachs, die für die kommenden drei, sechs und 12 Monate nun bei $1.800, $1.900 und $2.000 liegen (wobei sich deren Einschätzungen, das sei fairerweise dazu gesagt, in der Vergangenheit zumindest bei anderen Rohstoffen jedoch nicht selten als gute Kontraindikatoren erwiesen haben). Etwas einschränkend gab die Investmentbank dann auch zu bedenken, dass sich Preise von über 2.000 US-Dollar wohl nur bei einer US-Inflationsrate oberhalb des aktuellen Fed-Ziels von zwei Prozent einstellen dürften. Wie schon in den vergangenen Marktkommentaren regelmäßig erwähnt, könnte diese Marke angesichts des diesbezüglich bestehenden politischen Willens und der zur Verfügung stehenden Mittel jedoch durchaus zu nehmen sein. US-Zentralbankchef Jerome Powell äußerte sich während seiner beiden Anhörungen vor dem US-Kongress in der vergangenen Woche in dieser Richtung erwartungsgemäß, von einem Auslaufen des vielzitierten „Fed-Puts" kann also weiterhin keine Rede sein.

Zunehmende Unsicherheiten auf Grund sich abermals unangenehm schnell erhöhender Corona-Infektionsraten (Europa, USA) stützen den Save-Haven-Kaufgedanken, man sollte dabei aber nicht vergessen, dass es hier einen Kipppunkt gibt. Eine „leichte" Verschlechterung dieser Situation kann dem Goldpreis durchaus förderlich sein, schwerwiegendere Entwicklungen aber schnell ins Gegenteil umschlagen. Die Furcht vor einer Rückkehr in neuerliche, ausgedehnte Lockdowns würden die derzeitigen Wachstumshoffnungen schnell ersticken und einen Wechsel in inflationäre Gefilde stark verlangsamen, mit entsprechenden Folgen auch für den Goldpreis. Dieses Thema kristallisiert sich mehr und mehr als das momentan für die kurzfristige Preisentwicklung entscheidende heraus. Und durchaus ähnlich verhält es sich mit der Deutung der US-Arbeitsmarktdaten: 30 Millionen Arbeitslosenhilfe empfangende US-Bürger bilden einerseits ein solides Fundament für sicherheitsinduzierte Käufe, schwächen aber gleichermaßen die Erwartung anziehender Nachfrage, zumindest der aus dem Retail-Bereich.

Längerfristig betrachtet behält Gold grundsätzlich Rückenwind, angefacht im Wesentlichen durch die Geldpolitik insbesondere von Fed und EZB sowie anhaltende ETF-Zuflüsse. Diese zeigen mittlerweile zwar auch tageweise Rückgänge, bewegen sich aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Würde man die Zukaufsmengen des bisherigen Jahres auf das Gesamtjahr hochrechnen, käme man auf gut 36 Tonnen, was knapp neun Prozent der durchschnittlichen Weltzentralbankkäufe der letzten neun Jahre entspräche! Der Umstand, dass die Schweiz im Mai mit 126,6 Tonnen die größten dort jemals verzeichneten Goldexporte realisierte, spricht zudem für einen gewissen Wahrheitsgehalt der zunehmend zu vernehmenden Gerüchte um angeblich verstärkt einsetzendes Kaufinteresse der „oberen ein Prozent" der Weltbevölkerung, gilt das Land doch als der Umschlagplatz für die weltweite Bewegung des gelben Metalls vom Produzenten hin zum Investor.

Zusätzliches Momentum und erhöhte Volatilität könnte sich durch die Marginsenkung der CME vom vergangenen Donnerstag einstellen. Die Börse reduzierte die im Zuge des Short-Squeeze im Futures-Markt von Anfang April angehobenen Sicherheitsleistungen am vergangene Donnerstag wieder um fast 1.000 Dollar pro Kontrakt (oder über 10 Prozent), was einige Trader zum Aufbau größerer Positionen ermutigen und sich über den Umweg des Spot-Marktes auch auf CFDs auswirken könnte.

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Nachdem sich der nachhaltige Ausbruch nach oben aus der seit Anfang April bestehenden Seitwärtszone bereits am Freitag angedeutet hat, gelang dieser nun zum Wochenbeginn und schob Gold auf über 1.760 Dollar. Von dort aus korrigiert das Edelmetall nun, fiel aber bisher nicht mehr unter die obere Begrenzung dieses Bereits zurück, womit sich auch die technische Situation weiter aussichtsreich darstellt.

Gold - Trading Setups

Long-Setup: Mit rund 45 Dollar in drei Tagen fiel der jüngste Preisanstieg durchaus bemerkenswert aus, insbesondere auch vor dem Hintergrund des absoluten Goldpreisniveaus und angesichts des schweren Widerstandsbereichs um die 1.740-Dollar-Marke herum. Die am bisherigen Hoch bei $1.763 von Montagnachmittag einsetzende Korrektur verschlechtert das Chartbild nicht, sondern kann eher als gesunde Atempause interpretiert werden, sozusagen als kraftschöpfen vor der Wideraufnahme des gerade begonnenen, möglicherweise sogar des langfristigen, Aufwärtstrends. Die Tiefs der aktuellen Korrektur um $1.745 liegen nahe an der Oberseite der seit April bestehenden Seitwärtsphase. In diesem Bereich, zwischen $1.745 und $1.740 sollte sich, als nun gültige Unterstützung, ein aussichtsreiches Einstiegsniveau bieten. Prozyklisch bieten sich Käufe oberhalb des gestrigen Hochs an, um trendfolgend vom aktuellen Momentum profitieren zu können.

Short-Setup: Mit dem nun erfolgten Ausbruch nach oben aus der seit längerem bestehenden Seitwärtszone hellt sich das charttechnische Bild im Sinne der Goldbullen zwar deutlich auf, sicher ist die Wideraufnahme des bestehenden Aufwärtstrends jedoch noch nicht. Insbesondere bei einem Rückfall unter den bisherigen Widerstandsbereich um $1.740 darf dieser Ausbruchsversuch als gescheitert betrachtet werden. Sollten diese Marke also nicht halten, werden neue Shorts sehr aussichtsreich, auch weil damit das an dieser Stelle liegende 50-Prozent-Retracement der jüngsten Bewegung keine Unterstützung bieten konnte. Das folgende Kursziel liegt dann um $1.730, darunter bei $1.720. Spekulativer orientierte Händler sollten das Marktverhalten auf dem aktuell hohen Niveau genau im Auge behalten, um bei hier erkennbar nachlassenden Kaufimpulsen schon eher in ihre Positionen zu kommen. Als Stopp kann dann der Bereich kurz über dem gestrigen Hoch dienen, für Gewinnmitnahmen bietet sich zunächst der Bereich um $1.740 an. Das Nachziehen des Stopps und laufenlassen der Restposition mit oben genannten Zielen ist dann eine Taktikaufgabe.


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Roman Krutyanskiy
Roman Krutyanskiy Mitglied des Management Boards der Admiral Markets Group

Roman Krutyanskiy ist seit 2011 bei Admirals beschäftigt und war von 2017 bis 2021 Country Manager des Deutschen Teams. Seit 2021 ist er als Chief Service Officer und Chief Sales Officer Teil des Management Boards der Admiral Markets Group.