Gold Analyse: Cash is King – Noch wenig Licht am Ende des Tunnels

März 17, 2020 11:45
  • Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Auch wenn das etwas martialische Bild vom „Blutbad" mittlerweile leicht überstrapaziert wirkt, so passt es doch auch weiterhin auf die Situation am Goldmarkt. Über 229 Dollar sackte der Preis seit dem Kommentar vom vergangenen Dienstag zwischenzeitlich in den Keller, das darf man guten Gewissens mit „historisch" betiteln.

Historischen Ausmaßes sind auch die Bemühungen der US-Zentralbank, mit denen sich gegen den Kollaps der Finanzmärkte gestemmt wird. Die Notzinssenkung um 50 Basispunkte der vorigen Woche verpuffte nach kurzem Aufbäumen der Aktienmärkte wirkungslos, ebenso die beispiellose Fortsetzung dessen zum Wochenbeginn: nicht nur, dass die US-Zinssätze nun nahe Null liegen (weitere 100 Basispunkte Kürzung - an einem Sonntagabend!), dies in Kombination mit einem 700 Milliarden Quantitative-Easing-Programm sendet das Signal von größter Sorge vor einer nahenden massiven ökonomischen Störung an die Märkte. Die USA planen nun die Auszahlung von Bargeld an jeden erwachsenen Staatsbürger, und weitere wirtschaftspolitische Stimulationsmaßnahmen seitens der G7-Gruppe sowie des IMF sind zu erwarten.

Die Finanzmärkte fordern nun angesichts des bisher nicht gestoppten, allenfalls zwischengebremsten, Crashs in erster Linie Liquidität, und in diesem Szenario wird weiterhin alles zu Geld gemacht, was einigermaßen unkompliziert zu verkaufen ist, von Anleihen, über Bitcoin bis hin eben auch zu den Edelmetallen. Allein am vergangenen Freitag flossen fast 550.000 Unzen aus den Gold-ETFs, das war die höchste tägliche Verkaufsmenge seit gut einem Jahr. Das Narrativ vom „sicheren Hafen" spielt sich also derzeit nicht aus. Spekulative Longpositionen von über 373.000 Kontrakten, der Wert wurde vergangenen Dienstag erhoben, boten zudem erhebliches Potenzial für ausgedehntes Stopp-Loss-Selling. Angesichts der aktuellen Entwicklung fällt es zugegebenermaßen nicht leicht, an eine baldige Gold-Hausse zu glauben, „Cash is King", auch weiterhin.

Zum Erhalt des Optimismus lohnt es, sich kurz mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Während der letzten (besser: vergangenen) Finanzkrise verlor Gold im Jahr 2008 innerhalb eines halben Jahres gut 34 Prozent an Wert, vom Hoch bis zum Tief. Auch dies war einem Liquiditätsengpass geschuldet. Das bisherige Allzeithoch wurde gut ein Jahr später wieder erreicht, der bisherige Höchststand von über 1.900 Dollar dann nach gradliniger Aufwärtsbewegung im Sommer 2011. Noch ist es zu früh, das Ende der aktuellen Liquidationswelle zu verkünden, trotz der Erholung vom gestrigen Tief. Von einem Start der nächsten Aufwärtsbewegung kann bisher keine Rede sein, zu fragil verhält sich noch der Aktienmarkt, entsprechende Abverkäufe sind auch bei Gold jederzeit wieder möglich. Geschichte wiederholt sich jedoch üblicherweise, und jede Verkaufswelle endet einmal. Eine zinslose Welt, vollgepumpt mit billigem Geld und drohendem Inflationsszenario ist „Goldterritorium".

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Auf der kurzfristigeren Zeitebene finden sich derzeit noch keine wirklich belastbaren Unterstützungen, allenfalls ein mit sehr viel gutem Willen heraus zu deutender fallender Trendkanal, aber auch der verfügt im derzeitigen Umfeld über eine nur geringe Aussagekraft. Erst etwas weiter herausgezoomed wird die alte, jedoch seinerzeit stabile, Unterstützungszone zwischen $1.480 und $1.450 erkennbar. Das diese Marke am Montag ursächlich gewesen sein könnte, für den Stopp des Ausverkaufs und die schnelle Erholung, wäre jedoch eine Fehlinterpretation. Der vorausgegangene Washout darf als „Übersprungshandlung" der Aktienmärkte zu verstehen sein. Umgekehrt ist auch die darauf folgende Erholung auf eine Entspannung an den Aktienmärkten zurückzuführen. Hier zeigt sich die pure Geldbeschaffungspanik, in deren Umfeld sowohl charttechnische als auch fundamentale Methoden an Wirksamkeit einbüßen.

Gold - Die Trading Setups:

Long-Setup: Als Basis für neue Longs kann die alte Unterstützungszone zwischen $1.480 und $1.450 dienen. Hier sammelte Gold zwischen Anfang November und Ende Dezember des vergangenen Jahres Kraft für seinen dann folgenden Höhenflug. Das nächste, kurzfristige Ziel liegt um $1.520, kurz darüber begann die jüngste Verkaufsetappe. Sollte dieser Bereich „störungsfrei" überwunden werden können, steigt die Wahrscheinlichkeit für das Erreichen der Marken um $1.550 und $1.590. Hier liegen die jeweiligen, allerdings zeitlich sehr kurzen, Widerstandszonen aus den Korrekturen der in der vergangenen Woche gestarteten Verkaufswelle.

Short-Setup: Die großen spekulativen Longpositionen dürften sich in den Verkaufswellen der vergangenen Tage zwar reduziert haben, absolut gesehen aber immer noch beachtlich sein. Daraus erwächst die Gefahr (die Chance) weiteren signifikanten Preisdrucks. Insbesondere eine Unterschreiten des gestrigen Tiefs bei rund $1.450 dürfte zu neuer Schwäche führen, auch, weil diese Marke aus charttechnischer Sicht bedeutsam ist. Ein Rutsch bis in die alte Value-Zone aus Juli letzten Jahres zwischen $1.400 und $1.425 liegt dann nahe. Antizyklisch bieten sich Short-Einstige an den Widerständen der Gegenbewegungen der jüngsten Verkaufswelle an. Diese liegen um $1.520, $1.550 und $1.590.

Allgemeiner Hinweis: Grundsätzlich bietet Gold langfristig sehr gutes Long-Potenzial, allerdings ist die Timing-Frage entscheidend. Erst wenn der Finanzierungsbedarf an den Aktienmärkte nachlässt, nähert sich hier der richtige Zeitpunkt für strategische Positionen. Dem kurzfristig orientierte Trader bietet die weiterhin hohe Volatilität Chancen in beide Richtungen. Konsequentes Risikomanagement inklusive vernünftiger Positionsgrößen bleiben hier mehr denn je der Schlüssel zum Erfolg. Aktuell sind außerordentliche Zeiten an allen Finanzmärkten - Achten Sie auf Ihre Trades!


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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