Gold Analyse: Goldbullen halten das Heft in der Hand – fundamental wie technisch bleibt die Lage aussichtsreich

Juni 30, 2020 12:45
  • Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Die vergangene Handelswoche bot den Goldbullen abermals wenig Grund zur Klage, wurde zur Wochenmitte mit beinahe 1.780 US-Dollar doch ein neues Achtjahreshoch markiert. Damit konnte sich das Edelmetall auch nachhaltig aus der seit Anfang April bestehenden Seitwärtszone absetzen und befindet sich nun auf gutem Wege, seinen langfristigen Aufwärtstrend weiter fortzusetzen. Das steigende Open Interest an der US-Futures-Börse NYMEX sowie wieder anziehendes Handelsvolumen unterstreichen die positive Entwicklung.

Insbesondere, dass der „Schwächeanfall" vom vergangenen Freitag bis unter $1.750 so unmittelbar abgewehrt werden konnte, signalisiert das Potenzial der Goldbullen, auch angesichts praktisch explodierender Corona-Zahlen in den USA die Kontrolle zu behalten. Die Sorgen vor neuerlichen Shutdowns und daraufhin auf breiter Front einsetzendem Nachfragerückgang lassen offenbar nach, und die Entwicklung der vergangenen zwei Wochen lässt zudem darauf schließen, dass das Geld sukzessive aus den sich mehr und mehr von der wirtschaftlichen Realität entkoppelnden Aktienmärkten insbesondere in Gold und, wenn auch in geringerem Ausmaß, Silber fließt. Nichtsdestotrotz ist diese Gefahr real, die Anzahl bisher örtlich begrenzter Lockdowns nimmt bereits zu. Noch sah sich aber kein Gouverneur dazu genötigt, einen ganzen Bundesstaat zu schließen. Es bleibt jedoch ein schmaler Grat.

Obwohl die USA ihren Zeitplan zum Start des nächsten Stimulationspakets in der vergangenen Woche mit Ende August ein wenig nach hinten verschob und auch der sich wieder erholende US-Dollar den ein oder anderen Käufer zu Gewinnmitnahmen verleitete, bleiben die bereits begonnenen sowie die noch umzusetzenden Maßnahmen in der Wirtschaftsgeschichte beispiellos. Die US-Zentralbankbilanz hat sich mittlerweile auf über sieben Billionen („deutsche" Billionen) Dollar ausgeweitet. Ein weiteres Ein-Billionen-Paket ist in Diskussion und laut Chief-Advisor Larry Kudlow geht die US-Regierung mit direkten und bedingungslosen Zahlungen an seine Bürger konform, ebenso wie mit Sonderboni für an ihre Arbeitsplätze zurückkehrende Angestellte. Das Land ist mittlerweile der Top-Investor in Unternehmensanleihen mit offiziellem Schrott-Rating. Eine in diesem Zusammenhang sehr interessante Entwicklung beschrieb kürzlich auch der renommierte Wirtschaftsexperte Mohamed El-Erian, der mehr und mehr Zeichen dafür sieht, dass die Rally in Gold doch von ein wenig mehr getrieben sein könnte als von den bisher üblichen Verdächtigen. Demnach ist es zwar noch zu früh, schon jetzt von einem wirklichen Paradigmenwechsel zu sprechen, aber angesichts der erwartbar nachhaltig sehr niedrigen Renditen von Staatsanleihen, die auf die bekannten Zentralbankinterventionen zurückzuführen sind, deutet sich eine Verschiebung in den Asset Allocations institutioneller Investoren an, die Gold angesichts dieser Perspektive in deren langfristiger Portfoliostrukturierung nach und nach eine wachsende Bedeutung beimessen dürften. Ungebremstes (Privat)Investoreninteresse zeigt sich weiterhin in der großen Nachfrage nach Exchange Traded Funds. Mit dem sechstgrößten Wochenzufluss aller Zeiten konnte auch die vergangene Woche einmal mehr beeindrucken.

Ob die erbaulichen Nachrichten der vergangenen Woche aus Richtung amerikanisch/chinesischem Handelskonflikt den Bullen nachhaltig Salz in die Suppe streuen werden, bleibt abzuwarten. Nimmt man die Erfahrungen des letzten Jahres zu Hilfe, ist jedenfalls nicht davon auszugehen, zu oft wurden derartige Entwicklungen kurz darauf „kaputtgetweetet". Ohnehin bleibt fraglich, warum die Aussage Chinas, den Vereinbarungen aus dem im Januar unterzeichneten Phase-1-Deal tatsächlich nachkommen zu wollen, überhaupt eine Meldung wert ist. Eigentlich sollte die Einhaltung geschlossener Verträge ja selbstverständlich sein.

Zu guter Letzt noch eine kurze, allerdings eher anekdotenhafte, Information zum Thema Save-Haven: der Iran hat gestern einen offiziellen Haftbefehl gegen US-Präsident Donald Trump erlassen. Das Weiße Haus kommentierte diesen Schritt bisher nicht, es ist allerdings ohnehin eher zweifelhaft, ob das Land im Mittleren Osten zu dessen bevorzugten Reisezielen zählt.

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Nach Erreichen des frischen Viereinhalbwochenhochs am vergangenen Dienstag schnellte Gold Tags darauf bis auf über 1.779 Dollar in die Höhe. Im weiteren Verlauf der Handelswoche konsolidierte das Edelmetall dann zunächst recht volatil im Bereich kurz über $1.760, seit gestern leicht darüber zwischen rund $1.768 und $1.774. Der direkte Angriff zum Wochenbeginn auf das Vorwochenhoch schlug zwar knapp fehl, angesichts der fundamentalen wie technischen Ausgangslage bleiben die Aussichten aber nach wie vor günstig. Insbesondere der nun nachhaltig gelungene Ausbruch aus der seit mehr als zwei Monaten laufenden Seitwärtszone spricht für eine Fortsetzung auch des langfristigen Aufwärtstrends.

Gold, die Setups

Long-Setup: Aktuell konsolidiert Gold kurz unterhalb des Vorwochenhochs ($1.779) und arbeitet sich im Zuge dessen langsam wieder an dieses Niveau heran. Die aktuelle Seitwärtszone verläuft zwischen rund $1.758 und $1.775, wobei diese Marken als Unterstützung beziehungsweise Widerstand noch wenig Aussagekraft haben, da sie sich gerade erst herausbilden und ihre Bedeutung noch nicht wirklich unter Beweis stellen konnten. Die größten Erfolgsaussichten für neue Longtrades dürfte zum einen das geduldige Warten auf einen abermaligen Rückfall bis an die obere Begrenzung der bisherigen Seitwärtszone haben (im Bereich um $1.745). Zum anderen bietet der prozyklische Einstieg Oberhalb des jüngsten Hochs vom vergangenen Mittwoch gute Chancen. Daran könnte sich eine Fortsetzung auch der langfristigen Aufwärtsbewegung anschließen, mit nächstem Ziel um $1.820.

Short-Setup: Wenn Gold sich aktuell auch schwer tut, den Bereich um $1.775 abermals zu überwinden, ist es noch zu früh, hier einen wirklichen Widerstand auszumachen. Nutzt man diese Region für einen neuen Shorteinstieg, was bei zunächst kurzem Zeithorizont durchaus Sinn ergibt, sollte man sich dessen bewusst sein und das Risiko mit entsprechend kurz darüber liegenden Stopps begrenzen. Das absolut gesehen hohe Niveau bietet selbstverständlich Rückschlagspotenzial. Sollte der jüngst eingeleitete Aufwärtsschub hier an Momentum und die in diesen luftigen Höhen neu eingestiegenen Käufer das Vertrauen verlieren, wird kurzfristig der Bereich um $1.745 zum realistischen Ziel. Bei einem Rückfall unter diese Marke darf die Bewegung der letzten Tage als gescheiterter Ausbruchsversuch gewertet werden, womit auch ein stärkerer Kursrutsch bis hin zur Unterkante der alten Seitwärtszone um $1.670 möglich wird. Die Zwischenstationen lägen dann bei $1.1720 und ca. $1.700.


Gold Trading bei Admiral Markets: Die Fakten


▶️ Traden Long oder Short, profitieren von allen Börsenlagen - mit dem CFD Broker des Jahres 2020 (Brokerwahl.de)!

▶️ Gold nur 20 bis 25 Pips Spread typischerweise (in normalen Zeiten), ohne zusätzliche Ordergebühr/kommission!

▶️ Keine Stop-Mindestabstände, keine Mindesthaltedauer

▶️ Handel ab 0,01 Lots, den Microlots und Hebel von bis zu 1:20 für Retail Clients

▶️ Traden Sie nicht irgendwo! Traden Sie bei der Nummer 1 der Branche. Jetzt starten.


▶️ Hier den StereoTrader bestellen für Demo oder Live


Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

► Handeln Sie verantwortungsvoll ◄
Diese Publikation liefert Markteinschätzungen, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 79 % der Retail Kunden verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die Basisinformationsblätter („KID") zu den Handelsinstrumenten finden Sie hier, den ausführlichen Hinweis zu Marktkommentaren hier und den ausführlichen Warnhinweis zu Handelsrisiken über folgenden Link: DISCLAIMER: https://admiralmarkets.de/risikohinweis

Die Autoren können ganz oder teilweise in den besprochenen Werten investiert sein. Diese Inhalte stellen keine Finanzanalyse dar: Es handelt sich um eine Werbemitteilung, welche nicht allen gesetzlichen Vorschriften zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen genügt und keinem Handelsverbot vor der Veröffentlichung der Analysen unterliegen.

Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.