Gold Analyse: Mit herbem Rückschlag in die neue Handelswoche

September 22, 2020 12:45
  • Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Tiefrot begann die aktuelle Handelswoche unter anderem auch im Edelmetallsektor, Gold verlor am gestrigen Montag in der Spitze gut 73 Dollar (oder 3,7 Prozent), gemessen am Tageshoch. Damit kam Gold jedoch noch vergleichsweise glimpflich davon, insbesondere der „kleine Bruder" Silber legte mit minus 12 Prozent einen regelrechten Crash hin. Der Verdacht, dass sich Geschichte gelegentlich wiederholt, drängt sich förmlich auf, in diesem Fall die jüngere Geschichte aus Anfang März diesen Jahres. Cash ist wieder einmal King, angesichts einer sich möglicherweise abermals ähnlich unangenehm entwickelnden Gemengelage.

Schon per Freitagsschluss kündigte die US-Aktienmärkte latent Ungemach an, und tatsächlich drehte die allgemeine Stimmung an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte praktisch über Nacht in einen wieder sehr sorgenvollen Zustand, angesichts augenscheinlich weltweit deutlich steigender Covid-19-Infektionszahlen, sich verdichtender Hinweise auf neuerliche Lockdowns verschiedener europäischer Staaten und einer kräftigen Erholung des US-Dollars. Auch die in der vergangenen Woche gemischt bis leicht schwächer veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten genügen derzeit nicht als Save-Haven-Kaufargument, momentan fällt der Edelmetallsektor einer sich potenziell abschwächenden Nachfrage angesichts sich verlangsamender Wachstumsaussichten zum Opfer.

Aus den Reihen der international bedeutenden Zentralbanken kommen derzeit gemischte Töne. Während die Bank of England nun offen in Richtung Negativzinsen tendiert und sich Frau Lagarde am gestrigen Montag ebenfalls sehr offen für weitere Stimulationsmaßnahmen der EZB zeigte, äußern sich verschiedene Vertreter der amerikanischen Fed in dieser Hinsicht nun beinahe ungewohnt zurückhaltend. Während Jerome Powell in der auf die Zinssatzentscheidung der vergangenen Woche folgenden Pressekonferenz zwar grundsätzlich die Fortsetzung des bisherigen Kurses bestätigte (und sogar die Beibehaltung der aktuellen Niedrigszinsen für die kommenden drei Jahre verkündete), klang der Tenor seiner Ausführungen bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Lage doch deutlich optimistischer als bisher (was weitere Unsicherheit aus dem Markt nimmt), zudem drang die unmissverständliche Aufforderung zur Unterstützung seitens seiner Regierung durch. Und dort scheitern Demokraten und Republikaner weiterhin an einer Einigung bezüglich eines weiteren Hilfspakets. Robert Kaplan, seines Zeichens Chef der Dallas-Fed, bezeichnete gestern eine potenzielle Marktkorrektur sogar als hilfreich, angesichts einer im Vergleich zum GDP historisch hohen Marktkapitalisierung an den Aktienmärkten. Erstaunlich, dass man sich dort gerade jetzt über die Risikoneigung der Marktteilnehmer besorgt zeigt, auch deshalb, weil doch die eigene Politik nicht unerheblich zu diese Situation beigetragen hat. Eine solche „hilfreiche Korrektur" kann durchaus wieder auf Gold überspringen. Bedenken Sie, dass Gold langfristig eine gute Portfoliobeimischung ist und das Gesamtrisiko senkt aber die beiden Assetklassen Gold und Aktien in Crash-Szenarien sehr gut miteinander korrelieren.

Nachfrageseitig zeigt sich die Entwicklung zumindest in Indien, als dem nach China zweitgrößtem Retailmarkt für physisches Gold, weiterhin verhalten. Immerhin melden diejenigen Händler anziehende Verkäufe, die ihre Kunden mit Discounts locken. Offenbar warten dort aber viele auf noch weiter sinkende Preise. Interessanterweise wirken sich die steigenden Spannungen zwischen China mit Taiwan, den Philippinen und den USA bislang nicht als Save-Haven-Würdig aus. Jedoch bieten die Ereignisse im Südchinesischen Meer mittlerweile das wohl größte Konfliktpotenzial seit der Kubakrise, ein Fehler einer der beteiligten Parteien könnte durchaus schwerwiegende Folgen haben. Auch die unter normalen Umständen bullish wirkende richterlich angeordnete Schließung einer bedeutenden Goldmine in Chile (Umweltauflagen…) verpufft bisweilen, ebenso wie Chinas Prognose einer in diesem Jahr um mehr als fünf Prozent sinkenden Produktionsmenge.

Unter dem Strich lässt sich festhalten, dass derzeit die Deflationssorgen wieder kräftig aufleben, angesichts der abermaligen Befürchtungen einer sich weiter abschwächenden Weltwirtschaft durch die Unfähigkeit, den Corona-Virus in den Griff zu bekommen. Dies macht vor allem physische Rohstoffe unattraktiv. Bedenkt man jedoch die globalen Bemühungen, zukünftig hohe Inflationsraten geradezu zu erzwingen, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis dieses Thema wieder in den Vordergrund tritt. Darüber hinaus sollte die Möglichkeit sehr ernster Spannungen in Asien nicht unterschätzt werden.

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Nachdem sich Gold zu Beginn der vergangenen Woche nach oben aus seiner Wimpelformation absetzen und auch den Widerstand um 1.955 Dollar überwinden konnte, schwächte sich das Momentum dieser Bewegung schnell ab und konnte sich nach dem mustergültigen Rücksetzer auf eben diese Marke nicht nachhaltig über dessen Hoch bei rund $1.970 fortsetzen. Mit den in Sachen möglicher weiterer zügig folgender Stimuli enttäuschenden Äußerungen Jerome Powells setzte sich die sich Mitte August begonnene Seitwärtsphase fort, der kräftig steigende US-Dollar leitete dann den deutlichen Abverkauf zum Wochenbeginn ein. Dies, sowie die Entwicklungen an den Aktienmärkten, ist momentan der wesentliche Preistreiber, Gold ist zum US-Dollar stark negativ korreliert, zu Aktien, in Stress-Szenarien, positiv. Das Chartbild ist nun deutlich angeschlagen, die untere Begrenzung der angesprochenen Seitwärtsbewegung aber noch nicht gebrochen. Die kommenden Tage dürften weiter volatil verlaufen und gute Trading-Möglichkeiten ergeben. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Tief vom 12. August bei rund $1.865.

Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Momentan handelt Gold im Bereich seiner Unterstützung um 1.900 US-Dollar. Diese „runde" Marke ist zum einen psychologisch wichtig, begrenzt zum anderen die angesprochene weite Seitwärtszone seit Anfang August und drittens verläuft hier das 61,8-Prozent-Retracement der am 16. Juli Begonnen Aufwärtsbewegung, die zum Allzeithoch bei $2.075 führte. Die Bedeutung dieses Bereichs wird des weiteren dadurch unterstrichen, dass der erste kräftige Durchbruchsversuch (gestern bis auf $1.882) abgewehrt werden konnte und auch ein weiterer heute Morgen misslang. Dennoch weist der kurzfristige Trend weiter abwärts, es ist daher sinnvoll, vor neuen Longengagements zunächst eine Bodenbildung in diesem Bereich abzuwarten oder solche mit kurzem Stopp unter dem heutigen Tief ($1.895) abzusichern. Ebenso kann im Bereich des August-Tiefs ($1.865) verfahren werden. Ein Anstieg über das Hoch der vergangenen Nacht bei rund $1.920 könnte einen prozyklischen Einstieg triggern, der nächste Widerstand liegt jedoch schon knapp zehn Dollar darüber. Kann dieser überwunden werden ist Platz bis auf $1.955, darüber folgt $1.980.

Short-Setup: Aus technischer Sicht liegt das bessere Chance-/Risikoverhältnis derzeit bei Trades in Richtung Süden, sprich es dürfte aussichtsreicher sein, Erholungen innerhalb des aktuellen kurzfristigen Abwärtstrends für Verkäufe zu nutzen, als zu versuchen, die Tiefs zu erwischen, um Long zu gehen. Dafür sinnvolle Marken befinden sich um $1.920 und $1.930, den 50-Prozent- beziehungsweise 61,8-Prozent-Retracement-Levels der am Freitag begonnen Abwärtsbewegung. Prozyklisches Einstoppen bietet sich unterhalb des heutigen und gestrigen Tiefs an, die Niveaus dafür liegen bei rund $1.895 und $1.882. Darunter finden sich die nächsten Ziel um $1.865, dann $1.815 und $1.795. Oberhalb von rund $1.1945 ändert sich das Bild und Trades sollten nicht mehr von der Shortseite aus initiiert werden, bis dahin bieten sich Verkäufe hinein in Erholungsrallys an.


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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