Gold Analyse: Sentiment dreht auf Risk-On - Gold verliert deutlich

Februar 04, 2020 11:45
  • Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Wie Sie wissen, befindet sich der Corona-Virus nach wie vor in aller Munde und hält die Rohstoffmärkte in Atem (Sie verzeihen dieses kleine Wortspiel). In jedem Fall ist dieses Thema weiterhin das preisbestimmende, auch im Edelmetallsektor, wo die Save-Haven-Argumentation seit Wochenbeginn jedoch wieder an Fahrt verliert. Augenscheinlich rechtfertigt der ausgebliebene Crash der Wertpapierbörsen in Shanghai und Shenzhen, die auf Grund des chinesischen Neujahresfestes zwischen dem 24. und 31. Januar geschlossen waren und somit in dieser Zeit nicht auf die dahingehenden Entwicklungen reagieren konnten, die Hoffnung auf weniger fatale wirtschaftliche Auswirkungen als noch zum Ende der vergangene Woche antizipiert. Dass das angesichts der vorherigen Handlungsunfähigkeit noch moderate Minus von 7,7 beziehungsweise 8,4 Prozent zum Wochenstart dort jedoch auf einen, sagen wir einmal vorsichtig, nicht ganz unbeeinflussten Börsenbetrieb zurückzuführen war, lässt diesen Rückschluss objektiv betrachtet zwar nicht zu, reicht aber, um die kurzzeitige Euphorie am Goldmarkt wieder abkühlen zu lassen. Der am Montag mit 51,1 Punkten gemeldete chinesische Einkaufsmanagerindex zeigt zwar immer noch eine wirtschaftliche Expansion, was dämpfend auf die Goldpreisentwicklung wirkt. Jedoch wurden dessen Daten bereits vor dem 20. Januar erhoben, womit hier die Entwicklung in Sachen Corona-Virus nicht vollumfänglich reflektiert werden.

Auf der Haben-Seite finden sich Anzeichen für eine Expansion der Zentralbankzukäufe sowie erneut einsetzende ETF-Zuflüsse. Das auch die amerikanische Fed das Virus-Thema ernst nimmt und in der letzten Pressekonferenz Sorgen vor „breit spürbaren" Auswirkungen äußerte, dürfte ebenfalls weiter stützen. Insbesondere, da diese Situation als Vorwand dienen könnte, um das eigentliche Sorgenkind Jerome Powells, die in seinen Augen zu niedrige Inflationsrate, proaktiv zu bekämpfen. Die Angebotsseite zeigt sich mit den jüngsten Zahlen des russischen Produzenten Polyus leicht bearish. Zwar sind die Daten eines einzigen Unternehmens für den Gesamtmarkt nur bedingt von Relevanz, jedoch ist eine Output-Steigerung von 26 Prozent im Q4 des vergangenen Jahres und eine Mehrproduktion von 16 Prozent gegenüber 2018 durchaus von Bedeutung, wenn man bedenkt, dass die Gesamtjahresproduktion um 2,9 Millionen Unzen liegt und diese Mengen dann durchaus substanziell sind.

Bisweilen muss man jedoch akzeptieren, dass der Goldmarkt derzeit wenig von klassischen Angebots- und Nachfrage-Fundamentals beeinflusst wird und stattdessen die potenzielle Entwicklung hinsichtlich des Virus und dessen wirtschaftlichen Folgen, maßgeblich innerhalb Chinas, die größere Rolle spielt.

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Wie hier im Vierstundenchart gut erkennbar, traten einige Save-Haven-Longs seit Wochenbeginn an die Seitenlinie. Begünstigt wurden diese Verkäufe auch durch neue Dollarstärke und Abverkäufe anderer klassischer Sicherheits-Assets, wie Bonds oder des japanischen Yen. Aus Sicht der Markttechnik wird Gold nun bearish. Tages- und Vierstundenchart zeigen seit dem 14.01.2020 einen Aufwärtstrend innerhalb dessen Gold seit geraumer Zeit um die 1.575 Dollar-Marke oszillierte, und an der auch das 50-Prozent-Retracement des Einbruchs vom 08. bis 14. Januar liegt. Die Unterseite dieses Aufwärtstrendkanals verläuft aktuell im Bereich um $,1.568 und wurde am Dienstagmorgen nach unten durchbrochen.

Gold, unsere Trading Setups:

Long-Setup: Derzeit handelt Gold kurz unterhalb der Unterseite des Mitte Januar laufenden Aufwärtstrends, was nach dem zweitägigen Abverkauf von rund 29 Dollar vom Hoch zum Tief eine neue Zukaufs-Chance bieten könnte, gesetzt den Fall, diese Marke kann zeitnah zurückerobert werden. Aus Risikogesichtspunkten wäre es angesichts des negativer werdenden Sentiments für Risk-Off-Assets nicht unvernünftig, zunächst abzuwarten, ob auch der kurz darüber liegende Widerstand um $1.575 wieder überwunden werden kann. Dies würde die Wahrscheinlichkeit für einen neuerlichen Anstieg in Richtung $1.589 erhöhen. Sollte sich der Abverkauf der jüngsten Vergangenheit fortsetzen, wären die Niveaus um $1.555 und $1.545 interessante spekulative Long-Einstiege. Diese Bereiche haben sich bisher als sehr belastbar erwiesen, auch angesichts steigende Aktienmärkte und eines erstarkenden US-Dollars.

Short-Setup: Die weiterhin extreme Longpositionierung der Spekulantenseite von aktuell 386.099 Kontrakten birgt nach wie vor das Risiko (oder die Chance) eines fortgesetzten Abverkaufs. Die Unterstützung bei $1.575 wurde bereits am Montag getestet und Dienstagmorgen unterschritten, auch die Unterseite des aktuellen Aufwärtstrends hat nicht gehalten. Die nächsten Ziele darunter liegen nun bei $1.563 und $1.555. Prozyklisch bieten sich Verkäufe in der Nähe des genannten Aufwärtstrends an (derzeit $1.568). Alternativ kann ein Rebound in Richtung der bisherigen Unterstützung bei $1.575 für den Shorteinstieg genutzt werden.


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.