Gold Analyse: Weiter in Wartestellung – Corona-Maßnahmen und US-Wahl als Impulsgeber

Oktober 27, 2020 11:45
  • Aktuelle Gold Analyse 27.10.2020: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Die Einschläge kommen wieder näher, könnte man etwas salopp titeln, und die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte zeigen derzeit deutliche Anzeichen dafür, dass sie sich momentan bedeutenden Weggabelungen hinsichtlich ihrer kommenden Preisentwicklungen nähern. Im Fokus steht die Corona-Situation, die sich, zumindest nach der für deren Beurteilung international angewandten (und nicht unumstrittenen) Methodik, mit Fortschreiten der herbstlichen Grippesaison nun rasant verschlechtert.

Die von einigen europäischen Ländern bereits ergriffenen Gegenmaßnahmen reichen von Teil- bis Beinahe-Komplett-Lockdowns und dürften den Weg der anderen, noch zögernden, Staaten nur vorwegnehmen. Auch Deutschland wird dabei keine Ausnahme bilden, die verwendete Rhetorik lässt jedenfalls kaum Interpretationsspielraum („brachiale", gar „drakonische", Maßnahmen stünden ins Haus, so die Bundeskanzlerin beziehungsweise der Ehrenpräsident der Bundesärztekammer). Wer noch Fragen zu den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen brachialer und drakonischer Maßnahmen hat und die an der ein oder anderen Stelle zu vernehmenden schwarzmalerischen Prognosen für bloße Theorie hält, dem seien zur bildlichen Erläuterung der Praxis die jüngsten Quartalszahlen (sowie die Zukunftserwartungen) des Walldorfer Dax-Konzerns SAP ans Herz gelegt. Und ein kurzer Blick auf die gestrige Reaktion der Börse darauf. Projiziert man dieses Situation auf die große, globale Leinwand, dürfte der Begriff „Nachfrageschock" nur unzureichend beschreiben, was als Ergebnis dessen zu erwarten ist. Dem gegenüber steht das Potenzial für die ein oder andere günstige Nachricht aus Richtung Impfstoffentwicklung, als frühestmöglicher Zeitpunkt eines verabreichungswürdigen Präparats kursiert derzeit die erste Dezemberhälfte. Wenn man die bisher üblichen Entwicklungs- und Testzeiträume von Impfstoffen zugrunde legt, wäre dies allerdings ein mehr als sportliches Ergebnis.

Hinter diesem Themenkomplex verblasst sogar das in wenigen Tagen anstehende politische Großereignis der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl. Auch hier könnten die jüngsten Entwicklungen, beispielsweise hinsichtlich möglicherweise beträchtlichen Fehlverhaltens durch Herausforderer Joe Biden und Sohn, durchaus einen Volatilitätsfunken zünden, bisher blieb dieser jedoch aus. Erwartbar ist aber, dass sich dieses noch ändern wird, immerhin bewegen wir uns durch die letzte volle Handelswoche vor dem Wahltag.

Beides, Corona wie Wahl, stellen für Gold bedeutende Unsicherheitsfaktoren dar. Einem Lockdown-induzierten Absturz anderer Assetklassen wird sich auch Gold zunächst nicht entziehen können (siehe März 2020), und der Ausgang einer amerikanischen Präsidentschaftswahl samt daraus resultierender Marktreaktionen ist gänzlich unvorhersehbar (siehe November 2016). Man stelle sich auf entsprechende Volatilität ein und agiere umsichtig!

Wie Republikaner und Demokraten im US-Kongress immer noch um die Höhe des seit Wochen zur Verhandlung stehenden Hilfspakets für die durch die Folgen der ersten Anti-Corona-Maßnahmen gebeutelten Mitbürger schachern, gleitet mehr und mehr ins lächerliche, die alle 48 Stunden um weitere 48 Stunden verschobene Deadline ist nur ein Teil des Theaters. Jedenfalls scheint der Abschluss dieses Projektes ziemlich sicher bis nach der Wahl auf sich warten zu lassen. Ob das Ergebnis dann noch eine nachhaltige positive Reaktion an den Aktien- und Edelmetallmärkten hervorrufen kann, bleibt abzuwarten, wirken diese doch bei Neuigkeiten dazu zunehmend abgestumpft, selbst bei den im Raum stehenden gut zwei Billionen („deutschen" Billionen!) USD.

Auch investorenseitig macht sich zunehmend Skepsis breit. Mittlerweile ist das seit Anfang des Jahres bestehende Muster sich stetig aufblähender Gold- und Edelmetall-ETFs gebrochen, unter dem Strich sind hier nun deutlich mehr Ab- als Zuflüsse zu beobachten. Der aktuelle Commitments-Of-Traders-Report zeigt die Nettolongseite der Spekulantenfraktion an den Derivatemärkten bei knapp 297.000 Kontrakten, das sind rund 12.500 Kontrakte mehr als in der Vorwoche. Damit befindet sich diese zwar schon nahe der geringsten Longposition seit immerhin 16 Monaten, jedoch dürfte noch ein deutlicherer Rutsch bis in den Bereich um $1.870 notwendig sein, um den Markt als in dieser Hinsicht ausbalanciert betrachten zu können.

Bekannterweise nahmen die bullishen Prognosen namhafter Fondsmanager und Bankanalysten in den vergangenen Wochen deutlich zu. Mittelfristig sehen einige aktuell die größte Inflationsgefahr seit 80 Jahren. Die gestrige Herabstufung von US-Staatsanleihen durch Asset Manager BlackRock ist schon bezeichnend, erfolgte diese doch zugunsten ihrer inflationsgekoppelten Pendants. Man beachte aber das Wörtchen „mittelfristig". Lockdowns und Inflation passen zunächst einmal nicht zusammen.

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Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Gold wartet weiter auf den entscheidenden Impuls, der den Anstoß für eine ausdauernde richtungsweisende Bewegung liefern kann, bisweilen bilden die Niveaus um $1.900 und $1.930 starke Grenzen der aktuellen Seitwärtszone. Weder Fundamentaldaten noch technische Situation liefern derzeit klare bullishe oder bearishe Signale, jedoch lässt sich diese Phase auf Grund ihrer gut definierten Struktur momentan recht entspannt in beide Richtungen handeln, wobei Momentumindikatoren (Stochastik z.B.) als hilfreiche Filter eingesetzt werden können.

Mögliche Trigger für einen Ausbruch aus dieser Range können das Nahen (sowie natürlich das Ergebnis) der US-Präsidentschaftswahl sein sowie die Reaktionen auf weitere Regierungsentscheidungen hinsichtlich der Corona-Situation. Beides, für sich genommen und erst recht in Kombination, dürfte genug Momentum liefern, um die laufende Seitwärtszone aufzulösen. In beiden Richtungen ist dann viel Luft.

Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Das aktuelle Niveau um 1.900 US-Dollar sollte nach wie vor eine gute Basis für neue Longs bieten. Auch in der vergangenen Handelswoche hat sich dieses Level abermals als wirkungsvoller Unterstützungsbereich gezeigt. Beachten Sie auch das hier zudem das 61,8-Prozent-Retracement des Anstiegs seit Mitte Juli verläuft, was diesem Niveau zusätzliche Bedeutung verleiht. Erwartbar ist von hier aus ein erneutes Durchlaufen des Seitwärtsbereichs bis rund $1.930, diese Region wäre dann eine sinnvolle Ausstiegszone. Oberhalb dessen wird Gold auch aus technischer Sicht wieder bullisher, mit Ziel um $1.970/$1.980. Hier ist erneut schwererer Widerstand zu erwarten, und ohne „politische Unterstützung" eher die Fortsetzung der Seitwärtsbewegung auf dann insgesamt leicht erhöhtem Niveau.

Short-Setup: Für frische Shortpositionen sollte sowohl der nachhaltige Bruch des aktuellen Unterstützungsbereichs um 1.900 Dollar als auch das Unterschreiten des Wochentiefs ($1.891) abgewartet werden. Unterhalb dessen wird dann ein schnelles Abrutschen bis in die Region der September-Tiefs um $1.850 wahrscheinlich. Bitte schenken Sie dem an dieser Stelle verlaufenden 78,6-Fibonacci-Retracement besondere Beachtung, ein Bruch dieser Marke führt oft direkt bis zum Beginn der gemessenen Bewegung zurück. In diesem Fall wäre dies der Bereich um $1.795. Sollte Gold die 1.900er-Marke respektieren und sich wieder gen Norden bewegen, kann das nächste antizyklische Verkaufsniveau um $1.930 genutzt werden, dann mit erstem Ziel um $1.915, darunter wieder bei $1.900.


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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