Gold Analyse: Wenn schwarze Schwäne Gesellschaft bekommen, dann bleiben die Zeiten turbulent!

März 10, 2020 12:00
  • Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Als wenn es noch nicht reichte, dass sich die Menschheit mit einem potenziell rezessionsauslösenden und hochgradig verbreitungsfreudigen Krankheitserreger konfrontiert sieht, verstricken sich nun auch noch die beiden Öl-Großmächte Russland und Saudi Arabien in einen veritablen Preiskonflikt über das Schwarze(!) Gold. Dieser beutelt zwar primär das direkt davon betroffene Gut, über den Umweg der Aktienmärkte und die mit diesem zusätzlichen Belastungsfaktor verbundenen Unsicherheiten, strahlt er aber selbstverständlich auch auf die Preisbildung des hier besprochenen Edelmetalls aus.

Zu Beginn des Berichtszeitraums am vergangenen Dienstag war das natürlich noch nicht abzusehen, und der Verlauf der Restwoche zeigte sich ausgesprochen positiv. Nicht nur, dass die Verluste des vorausgegangenen „Freitagscrashs" komplett wettgemacht werden konnten, zum Wochenschluss fiel sogar noch knapp das Vorwochenhoch. Als wesentlicher Preistreiber erwies sich die außerplanmäßige „Notzinsenkung" der US-amerikanischen Zentralbank angesichts der immer bedrohlicher scheinenden Corona-Krise. Satte 50 Basispunkte runter sind ein durchaus deutliches Signal, was recht gut zeigt, wie die Verantwortlichen dort die Situation bewerten (trotz, laut Herrn Powell in der darauf folgenden Pressekonferenz, starkem Wachstum, gesunder Wirtschaft, steigenden Löhnen und stabilem Arbeitsmarkt…). 50 Basispunkte runter, das gab es zuletzt im Oktober 2008 in Folge der Lehman-Pleite und in den vergangenen 22 Jahren insgesamt nur sieben Mal (wovon allein drei in das Jahr 2001 fielen). Weitere Zentralbanken folgten, sowie die Zusicherung einer 50-Milliarden-Dollar Finanzspritze durch den IMF. Am Donnerstag um 13:45 Uhr trifft sich die EZB zur Zinssatzentscheidung.

Mit der die Aktienmärkte weiter destabilisierenden Entwicklung am Ölmarkt kommt nun ein neuer Einfluss hinzu, dem entweder die Notenbanken aller Voraussicht nach auf bekannte Weise entgegenwirken werden und/oder staatsseitig wirtschaftspolitische Maßnahmen zum Einsatz kommen.

Damit sieht das aktuelle Umfeld für die Goldbullen vor diesem Hintergrund recht vielversprechend aus, anstehende Zinssenkungen und fiskalpolitische Maßnahmen sind keine schlechte Ausgangslage. Zudem zeigte sich, wie schnell mit der sich offenbar in China verbessernden Gesundheitssituation wieder umgeschaltet wird, von Nachfragesorge zu Nachfragehoffnung. Dennoch bleibt die Lage auch am Goldmarkt spannend. Nachfrageseitig zeigt sich, nach China, mit Indien schon der nächste Problemfall. Bereits jetzt lässt sich dort ein deutlicher Rückgang beobachten, um 41 Prozent sanken die Importe des Landes im Vergleich zum Vormonat. Behalten Sie im Auge, wie sich dort die Corona-Situation entwickelt. Chinesische Verhältnisse dort würden das Nachfrage-Thema ganz schnell wieder in den Vordergrund rücken, immerhin ist Indien der weltweit zweitgrößte Importeur.

Und die lange rote Freitagskerze der vorvergangenen Woche zeigte eindrücklich, wie hart auch der Goldmarkt crashen kann, wenn es denn sein muss. Liquiditätsengpässe und angepasste Risikomaße reißen in panischen Zeiten auch die sonst „sicheren Häfen" mit. Schauen Sie noch einmal in den Kommentar der vergangenen Woche, dort finden Sie weitere Erläuterungen zu den Hintergründen. Behalten Sie auch weiterhin die mehr als 400.000 Longkontrakte auf Seiten der Spekulanten im Hinterkopf. Nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Woche bis zum Hoch des gestrigen Montags bei $1.703 ist der Markt schon gut gelaufen. Eine auch deutlichere, zumindest temporäre, Korrektur dürfte selbst in diesen unsicheren Zeiten nicht überraschen.

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Auf der kurzfristigeren Zeitebene findet sich ein Aufwärtstrendkanal, der sich seit dem Absturz vom 28.02. gut definiert herausgebildet hat. In der vergangenen Nacht (von Montag auf Dienstag) wurde dieser jedoch nach unten durchbrochen, der darunterliegende Unterstützungsbereich um $1.658 erwies sich aber als stabil. Das aus der zwischen dem 25.02. und 05.03. ausgebildeten Schulter-Kopf-Schulter-Formation abgeleitete Kursziel von etwa $1.705 konnte bereits gestern abgearbeitet werden.


Gold Trading Setups:

Long-Setup: Seit Erreichen des gestrigen Hochs setzte Gold schon wieder gut 54 Dollar zurück, bis kurz unter die Unterstützung um $1.658. Diese konnte mittlerweile zurückerobert werden, und dient nun als Ausgangsbasis für weitere Long-Engagements. Gelingt von hier aus der direkte Wiedereintritt in den oben genannten Aufwärtstrend, stehen die Chancen gut für ein neuerliches Anlaufen des Montagshochs. Im Weg steht dabei der Widerstand um $1.690, angesichts der dann auf diesem Niveau jedoch schon wieder zu erwartenden stützenden fundamentalen Nachrichtenlage sollte auch diese Marke keine allzu großen Probleme bereiten. Falls das Tief von Montagmorgen jedoch unterschritten wird, liegt das nächste Einkaufsniveau erst im Bereich um $1.633. Hier verläuft, neben der „regulären" Unterstützung auch das 50-Prozent-Fibonnacci-Retracement des Anstiegs seit dem 28.02., was diesem Level zusätzliche Bedeutung gibt.

Short-Setup: Der Ausbruch unter die Unterseite des beschriebenen Aufwärtstrends kann als erstes Signal für einen weiteren, auch deutlicheren Abschwung interpretiert werden. Abgewartet werden sollte jedoch noch, ob der Markt diesen ersten Hinweis auf wieder nachgebende Preise auch bestätigt, bisher hält die Unterstützung um $1.658. Erst wenn diese fällt und auch das morgendliche Tief ($1.649) unterschritten wird, spricht das Chartbild für ein Durchrutschen bis auf die wichtige Unterstützung bei $1.633. Hier wäre eine neue Orientierungsphase zu erwarten. Fällt auch dieser Bereich, ist Luft für weitere gut 20 Dollar nach unten. Antizyklisch agierende Investoren und Swingtrader werden versuchen, ihre Shorts an der Oberseite zu initiieren. Dies wird im Bereich um $1.690 vielversprechend, Gold hatte in den vergangenen Tagen mehrfach Schwierigkeiten, sich daraus nach oben abzusetzen. Ein passender Stopp läge in diesem Fall über dem jüngsten Hoch ($1.703), was, je nach persönlichem Risikomanagement, jedoch relativ weit sein kann.

Weite Stopps sind der mittlerweile bemerkenswert hohen Volatilität dieses Marktes geschuldet. Diese liegt mittlerweile bei über 30 Prozent (vor vierzehn Tagen waren es noch 12). Zwei schwarze Schwäne eben…


Gold Trading bei Admiral Markets: Die Fakten


  • Traden Long oder Short, profitieren von allen Börsenlagen - mit dem CFD Broker des Jahres (Brokerwahl.de)!
  • Gold nur 20 bis 25 Pips Spread typischerweise, ohne zusätzliche Ordergebühr/kommission!
  • Keine Stop-Mindestabstände, keine Mindesthaltedauer
  • Handel ab 0,01 Lots, den Microlots und Hebel von bis zu 1:20 für Retail Clients
  • Traden Sie nicht irgendwo! Traden Sie bei der Nummer 1 der Branche. Jetzt starten.


Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

► Handeln Sie verantwortungsvoll ◄
Diese Publikation liefert Markteinschätzungen, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 76 % der Retail Kunden verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die Basisinformationsblätter („KID") zu den Handelsinstrumenten finden Sie hier, den ausführlichen Hinweis zu Marktkommentaren hier und den ausführlichen Warnhinweis zu Handelsrisiken über folgenden Link: DISCLAIMER: https://admiralmarkets.de/risikohinweis

Die Autoren können ganz oder teilweise in den besprochenen Werten investiert sein. Diese Inhalte stellen keine Finanzanalyse dar: Es handelt sich um eine Werbemitteilung, welche nicht allen gesetzlichen Vorschriften zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen genügt und keinem Handelsverbot vor der Veröffentlichung der Analysen unterliegen.

Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.