Gold Analyse: Zwei Schritte vor, einen zurück – Gold unentschlossen auf hohem Niveau

Mai 26, 2020 12:20
  • Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Ein wenig unentschlossen bewegt sich Gold derzeit im oberen Bereich seiner breiten Konsolidierungszone zwischen rund $1.670 und $1.740 hin und her. Angesichts der ambivalenten Signale, die Aktienmärkte, reale Wirtschaft und politische Entwicklungen liefern, ist hier noch unklar, welchen Argumenten die größte Bedeutung beigemessen werden sollte.

Grundsätzlich steigt derzeit die Bereitschaft der Marktteilnehmer, sich trotz der nach wie vor „dynamischen Lage" an der Corona-Front weiter in den klassischen Risiko-Assets zu engagieren. Aktienmärkte, wie der S&P 500, aber auch der deutsche DAX, befinden sich derzeit im Begriff, aus mehrwöchigen Orientierungsphasen nach oben auszubrechen und damit zum Sprung auf Vor-Covid-Niveaus anzusetzen. Die durchaus bemerkenswerten europäischen PMI-Daten der vergangenen Woche unterstützen an dieser Stelle den Optimismus und dass von den jüngsten der versprochenen Unterstützungsmaßnahmen der US-Fed noch nichts umgesetzt wurde, enttäuscht die Goldbullen zudem. Dennoch, die Arbeitsmarktdaten der USA aus der vergangenen Woche sind mit abermals 2,4 Millionen neuen Beschäftigungslosen nach wie vor als desaströs zu bezeichnen, damit ist die Entwicklung an den Aktienmärkten nicht in Einklang zu bringen. Ebenso wenig, wie nur durch milliardenschwere Staatsinterventionen abwendbare Pleiten prestigeträchtiger Traditionsunternehmen.

Wirft man jedoch einen Blick nach Fernost, wird weiterhin erhebliches Potenzial für klassische Safe-Haven-Zuflüsse erkennbar. Abermaligen Massenprotesten in Hongkong begegnet die (festlands)chinesische Führung mit Härte. Auf die abermalige Eskalation dieses Konflikts reagiert, wenig verwunderlich, auch die USA. Neue Sanktionen gegen chinesische Unternehmen sorgen für Zündstoff, weitere 33 stehen seit Wochenbeginn auf der schwarzen Liste, was deren Handel mit US-Firmen und den Zugang zu bestimmten Technologien stark einschränkt. Die verbale Reaktion des chinesischen Außenministers fiel wohl auch nur diplomatisch harmlos aus („wir sind stark unzufrieden"). Im Hintergrund dürfte es brodeln, und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann der Tropfen fällt, der das Fass zum Überlaufen bringt. Die entsprechenden Themen sind jedenfalls reichhaltig, von Handel über Hongkong bis Taiwan. Wichtig wird hier sein, wie das Maß gehalten werden kann. Ein Extremszenario, wie ein neuer kalter Krieg (in der chinesischen Presse klingt diese Tendenz bereits durch) würde die wirtschaftlichen Erholungsbemühungen bremsen, hüben wie drüben, und das Risiko einer deflationären Entwicklung erhöhen, inklusive merklichem Nachfragerückgang für das gelbe Edelmetall.

Investmentseitig zeigt sich bisweilen keine Schwäche. Die ungebrochene Serie von ETF-Zuflüssen liegt mittlerweile bei 21 Tagen, deren Nettoeinkaufsmenge beläuft sich nun auf insgesamt über 16,2 Millionen Unzen seit Jahresbeginn. Nicht wenige Analysten sehen hier auch die wesentliche bullische Kraft, die diesen Markt seit geraumer Zeit antreibt, Preisprognosen von über 2.000 US-Dollar bis Jahresende finden vermehrt ihren Weg auf die Titelseiten. Das China und Indien auch die Goldhändler wieder ihre Pforten öffnen lässt, sorgt in diesen wichtigen Märkten für anziehende physische Nachfrage. Insbesondere in Indien folgte ein regelrechter Ansturm auf die Verkaufsstellen und führte Gold zwei Tage in Folge auf neue Allzeithochs, währungsbereinigt zumindest.

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Nachdem der Gegenwind für die Goldbullen nach dem heftigen Kursrutsch am vergangenen Montag und der erfolgreichen Verteidigung der Unterstützungsregion um $1.730 zunächst merklich nachließ, blieb der neuerliche Anlauf auf das jüngste Hoch bei $1.765 aus. Nach kurzem untertägigen Überschreiten des nächsten Widerstands um $1.750 sackte Gold wieder ab, verließ seinen seit dem 01. Mai bestehenden kurzfristigen Aufwärtstrend nach unten und handelt nun kurz über dem wichtigen Unterstützungsbereich um $1.720 wieder innerhalb seiner breiten, seit Anfang April bestehenden Seitwärtszone ($1.670 bis $1.740).

Gold - Trading Setups

Long-Setup: Seit vergangenem Donnerstagnachmittag oszilliert Gold in einer 20-Dollar-Range um das Widerstands-/Unterstützungsniveau bei $1.730 und bildet hier eine weitere, kurzfristige Seitwärtszone aus. Bislang gelang es dem Bullenlager, den Bereich um $1.720 zu verteidigen, damit bleibt diese Region auch weiterhin für Zukäufe interessant. Darüber hinaus verlaufen hier mehrere stützende Fibonacci-Levels, welche die Bedeutung dieses Niveaus weiter verstärken. Die nächsten Unterstützungen verlaufen im Zehn-Dollar-Abstand darunter, die Unterseite der seit Anfang April laufenden Seitwärtszone befindet sich im Bereich um $1.670. Erst darunter wird Gold nachhaltig bearish.

Der nächste prozyklische Einstieg in Richtung Norden könnte schon vorsichtig oberhalb der 1.740-Dollar-Marke initiiert werden. Folgt darauf dann ein zügiges Überwinden des Bereiches um $1.750 könnte das Momentum zur Positionsaufstockung genutzt werden, mit kurzem Stopp darunter. Wie schon in der vergangenen Woche erwähnt, ist das Topp vom 18.05. bei $1.765 nur von geringer Bedeutung, hier spielt die Begründung für die abrupte Umkehr des bis dahin laufenden Aufwärtsschubs tatsächlich eine Rolle (Stichwort „Moderna Inc.", dies sollte auch der Charttechniker nicht völlig ignorieren). Bitte lesen Sie gegebenenfalls noch einmal im Kommentar vom 19.05. nach.

Short-Setup: Im weiterhin auf der kurzen Zeitebene nicht eindeutigen Umfeld sind Shorts bei Erreichen der nächstliegenden Widerstandsbereiche um $1.740 und insbesondere $1.750 nach wie vor aussichtsreich. Hier sollten die initialen Stopps auch eher eng gewählt werden, um eventuellen Fehltrades an diesen Stellen nicht zu viel Raum zu geben. Die derzeitig nachlassende Volatilität dürfte eher als Wartestellung zu interpretieren sein, denn als Desinteresse. Prozyklische Trades bieten sich bei Unterschreiten der nächsten Unterstützungszonen an. Besonders wichtig ist hier auf der kürzeren Zeitebene der Bereich um $1.720, an dem auch den jüngsten Kursrutsch vom vergangenen Donnerstag abfangen werden konnte. In diesem Bereich treffen sich „klassische" Unterstützung und mehrere Fibonacci-Level, denken Sie hier also mindestens an Gewinnmitnahmen. Bricht diese Marke, dürfte die Region um 1.700 sehr schnell wieder erreicht sein. Nächstes Ziel darunter ist $1.685 und dann, um $1.670, schon der untere Bereich der aktuellen Seitwärtszone.


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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