Gold Analyse: Zweiter Impfschock bleibt aus – Gold kämpft wieder um die 1.900er-Marke

November 17, 2020 12:15
  • Aktuelle Gold Analyse 17.11.2020: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Man konnte sich leicht an den Murmeltiertag erinnert fühlen, als am gestrigen Montag zur Mittagszeit Pharmaunternehmen Moderna seine Erfolgsmeldung in Sachen Corona-Impfstoff vermeldete. Exakt eine Woche zuvor taten Pfizer und Biontech das gleiche, ein herber 110-Dollar-Ausverkauf bei Gold war die unmittelbare Folge dessen. Die initiale Reaktion sah gestern auch ganz ähnlich aus, gut 30 Dollar (oder rund 1,5 Prozent ) gab das Edelmetall in den ersten fünf Minuten nach Bekanntwerden des im Vergleich zum Konkurrenzprodukt sogar mit besseren Daten aufwartenden Impfstoffs nach. Für die Goldbullen erfreulich hörte es damit aber mit den Gemeinsamkeiten auf, und knapp drei Stunden später wurde das Vormeldungsniveau bereits wieder erreicht. Es scheint sich nun der Gedanke durchzusetzen, dass auch ein erfolgreicher Impfstoff kein negativer Faktor für Gold sein muss, trotz dann erwartbarem Risk-On-Modus. Wiederkehrende Nachfrage träfe auf Lockdown-bedingt deutlich reduziertes Angebot und die Themen ausufernde Staatsverschuldungen, anschwellende Geldmengen und damit einhergehende Inflationsgefahr sind ja keineswegs vom Tisch. Dies ist allerdings eher ein mittelfristiger Gedanke, momentan lassen die insbesondere in den USA und Europa weiter steigenden Positivtestungen Politiker wie Zentralbanker Maßnahmen umsetzen, die wirtschaftliche wie gesellschaftliche Probleme weiter verstärken und unvermittelt steigende physische Nachfrage eher nicht erwarten lässt. Zwar führen auch die Unsicherheiten auf Grund der schnellen Ausbreitung des Virus immer wieder zu Anstiegen des Goldpreises, rückblickend hatte das Bärenlager bei kritischen Corona-Lagen bisher jedoch die Nase vorn. Die USA sehen bisher zumindes von einem Lockdown des gesamten Landes ab, was ein bedeutendes Risiko aus dem Markt nimmt, einzelne Staaten entscheiden sich aber sehr wohl für weitreichende Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens. Die Nachfragesorgen bleiben also, zumindest bezogen auf die sogenannte „westliche Welt" erhalten.

Etwas anders stellt sich die Lage in Asien dar, mit China und Indien als weltweit bedeutendsten Konsumenten. In Indien beginnt derzeit die alljährliche Hochzeitssaison und die beiden größten Schmuckhandelsketten des Landes vermeldeten am vergangenen Wochenende regelrechte Umsatzsprünge, in den meisten Niederlassungen lagen diese deutlich über Vorjahresniveau. Dies zeigt eine positive Tendenz, man darf aber nicht unterschlagen, dass die indische Nachfrage insgesamt immer noch niedrig ist und sich derzeit nur auf etwa 40 Prozent des Levels des vergangenen Jahres befindet. Eine wirkliche Erholung der dortigen Nachfrage wird noch Zeit erfordern. Gute chinesische Wirtschaftsdaten, insbesondere die gestern vermeldeten Zuwächse bei Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen, zeigen China auf einem guten Weg zur Bewältigung der Krise. Die dort anziehende Nachfrage schlägt sich im Metallsektor momentan primär bei Kupfer und Platin nieder, die positive Grundstimmung lässt aber zukünftig deutlich steigendes Edelmetallinteresse erwarten.

Die nach wie vor nicht offiziell, sprich juristisch eindeutig, entschiedene US-Präsidentschaftswahl bietet weiterhin enormes Konfliktpotenzial, zum einen natürlich hinsichtlich des politischen Fortgangs, aber auch buchstäblich, zwischen den Anhängern beider Lager. Hierzulande wird dieses Thema medial nur unzureichend begleitet, die diesbezüglichen Bilder der Vorgänge in amerikanischen Großstädten sind jedoch verstörend und bieten Anlass zu erheblicher Sorge. Randerscheinungen auf internationaler Ebene, wie das neue faktische Investitionsverbot in bestimmte chinesische Unternehmen durch US-Bürger, verbleiben derweil im Schatten größerer Ereignisse, was jedoch nicht heißt, dass es sie nicht gäbe. Von derartigen Spannungsfeldern kann der Edelmetallsektor in seiner Funktion als Save-Haven-Instrument durchaus profitieren.

Eher wenig erbaulich stellt sich der ETF-Bereich dar. Deren Bestände wurden im Verlauf der vergangenen Woche deutlich liquidiert, allein am Mittwoch mit dem größten Tagesabfluss seit dem 20. März, und fielen per Freitagsschluss auf den niedrigsten Stand der letzten zwei Monate. Der feiertagsbedingt erst am gestrigen Montagabend erschienene Commitments-of-Traders-Report lässt jedoch hoffen, zeigt er doch abermals eine Abnahme der Longbestände auf Spekulantenseite um weitere mehr als 12.000 auf insgesamt nur noch 275.594 Kontrakte. Diese sehr entspannte Positionierung reduziert die Wahrscheinlichkeit für weitere kräftige Abverkäufe deutlich.

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Nach dem „Impfschaden" zu Beginn der vergangenen Woche, der mit einem Minus von 110 Dollar in praktisch direkter Linie auf die wichtige Unterstützung bei $1.850 führte, konnte sich Gold im weiteren Handelsverlauf wieder bis in den Bereich um 1.900 Dollar erholen. Der einzige ernstzunehmende Versuch, das Edelmetall wieder in den Bereich der jüngsten Tiefststände zu drücken (Mittwochvormittag), blieb erfolglos, mit der dann einsetzenden stabilen Aufwärtsbewegung erreichte Gold gestern den Höchststand des Berichtszeitraums bei 1.899 Dollar. Die Reaktion auf eine neuerliche positive Meldung in Sachen Impfstoffentwicklung war zwar spürbar, fiel mit einem Rutsch von knapp 30 Dollar jedoch vergleichsweise moderat aus und war zudem schnell verdaut. Gegen Abend handelte Gold bereits wieder in der Nähe des Wochenhochs, wo sich nun auf der kurzen Zeitebene im Bereich zwischen rund $1.885 und $1.899 eine enge Kontraktionszone ausbildet.

Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Die gänzlich andere Reaktion, die Gold gestern auf eine mit der Vorwoche vergleichbare Nachricht zeigte, dürfte die Goldbullen durchaus ermutigen, deutet sie doch auf das Vorherrschen eines grundsätzlich positiven Sentiments hin. Wie oben schon kurz angedeutet, handelt das Edelmetall nun in einem recht eng begrenzten Bereich zwischen $1.885 und rund $1.900, wobei sich das untere Level für vorsichtige Longs durchaus anbietet. Man bedenke jedoch, dass es sich bei dieser Marke noch um keine wirklich belastbare Unterstützung handelt und sie sich zudem mitten in der breiten Handelszone der vergangenen zwei Wochen befindet. Vorauseilender Gehorsam wäre hier unvernünftig, besser ist es, erst zu beobachten, ob dieses Niveau bei Erreichen tatsächlich hält und die Bestätigung dessen abzuwarten. Abstauberlimits im Bereich der Unterstützungszone um $1.855/$1.850 ergeben Sinn, zumal das Risiko mit kurz darunter liegenden Stopps recht überschaubar begrenzt werden kann. Falls Gold den Widerstand bei $1.900 wieder überwindet, bietet sich der prozyklische Einstieg an. Die Ziele liegen dann im Zehn-Dollar-Abstand darüber und orientieren sich an den Fibonacci-Levels des Kursrutsches der Vorwoche. Stopps sollten dann mit etwas Luft unter die 1.900er-Marke gelegt werden.

Short-Setup: Wie gesagt, die ausbleibende Reaktion auf die gestrige Moderna-Meldung ist keineswegs bearish, dennoch muss man festhalten, dass der Kursrutsch der vergangenen Woche immer noch korrigiert und keineswegs bereits negiert wurde. Bislang ist die technische Situation auf der kurzen Zeitebene nicht bullish, und Gold stößt am aktuellen Niveau auf harte Gegenwehr. Um $1.895 verläuft das 38,2-Prozent-Retracement der Abwärtsbewegung, kurz darüber liegt der klassische 1.900er-Widerstand. Für frische Shorts ist dieser Bereich also durchaus interessant, mit nicht allzu kurzem Stopp über 1.900 Dollar. Die Ziele liegen dann zunächst an der sich gerade etablierenden Unterstützung bei $1.885 und dann natürlich in der Region um $1.850. Die Bedeutung dieses Bereichs kann nicht überbetont werden! Hält dieses Niveau nicht, wird der direkte Rutsch bis kurz unter $1.800 höchstwahrscheinlich. Oberhalb des nächsten Widerstands befinden sich Verkaufsniveaus um $1.910 und $1.920. Da man dann jedoch entgegen des laufenden Trends handelt, bietet sich die Nutzung filternder Indikatoren an, um entsprechende Abschwächungen des Momentums zu erkennen.


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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