USD verfehlt die Chance von steigenden US-Renditen zu profitieren - steht der nächste Kurseinbruch bevor?

Oktober 13, 2020 18:33

Dienstagabend twitterte US-Präsident Donald Trump, dass er die Verhandlungsführer seiner Regierung um US-Finanzminister Mnuchin angewiesen habe, ihre derzeitigen Gespräche mit den Demokraten über mögliche Covid-19 Hilfspakete bis nach den US-Präsidentschaftswahlen am 03.November 2020 auszusetzen.

Es kam daher nicht überraschend, dass sich die Nachfrage nach dem US-Dollar zunächst erhöhte und dieser einen Kursanstieg gegenüber dem Euro und dem britischen Pfund verzeichnete. Gegenüber der Währung JPY verlor der USD jedoch einige Punkte, was mit den sinkenden US-Renditen einherging.

Nicht einmal 24 Stunden später erholten sich der Euro und das britische Pfund, während die 10-jährigen US-Renditen erneut Kursgewinne verzeichneten und das Währungspaar USDJPY das bullische Momentum wieder erreichte. Was bedeutet all dies im Zusammenhang mit den bevorstehenden US-Wahlen?

Bären warten für den US-Dollar auf die Neuigkeiten der FED

Unserer Ansicht nach müssen wir zunächst verschiedene Aspekte und Entwicklungen betrachten:

  • Das Timing von Trumps Tweet: Der Tweet wurde wenige Stunden nach der Erklärung von Fed-Chef Jerome Powell veröffentlicht, der mitteilte, dass eine weitere Finanzspritze notwendig sei, um die Erholung der Wirtschaft weiter voran zu treiben.
  • Die aktuellen Wirtschaftsdaten aus den USA zeigen, dass ein weiteres Stimulus Paket notwendig ist, da einige US-Staaten wieder mit bevorstehenden Lockdowns zu kämpfen haben.
  • Die letzten Beschäftigungszahlen zeigten auf der einen Seite einen Rückgang, aber veranschaulichten auch, dass mehr als 22 Millionen Arbeitsplätze im März 2020 und April 2020 aufgrund des Lockdowns verloren gingen. Aktuell wurden 11,3 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen.

Trump erhöhte mit seinem Vorgehen sicherlich nicht seine Chancen auf eine Wiederwahl am 03.November 2020, indem er die entsprechenden Wirtschaftshilfen zurückhalten lässt.

Obwohl Trumps Intentionen zu dieser Vorgehensweise noch unklar sind, scheint es als ob die Marktteilnehmer, besonders die Trader des US-Dollar, bald weitere monetäre und fiskale Stimuli erwarten.

Ein Grund für diese Haltung könnte in der relativen Schwäche des USD liegen - und das, obwohl die US-Renditen einen weiteren Anstieg verzeichneten und nun auf dem höchsten Level seit Juni 2020 gehandelt werden.

Obwohl man bei einer Währung normalerweise erwarten würde, dass sie von steigenden Renditen profitiert, beweist unserer Ansicht nach eine relative Schwäche der Währung das Gegenteil. Marktteilnehmer erwarten daher bereits eine entsprechende Reaktion von Seiten der US-Zentralbank.

Die Fed könnte die aktuellen Entwicklungen um das Covid-19 Hilfspaket als grundlegende Bedingung für weitere monetäre Stimuli ansehen und die Haushaltsausgaben auf über 7 Billionen USD erhöhen. Dies könnte anschließend in einem Kurseinbruch des US-Dollar resultieren.

Dennoch gibt es eine weitere Sache, die zu beachten ist, insbesondere in Bezug auf die US-Wahlen: Obwohl wir weitere Schwächen des USD mit sinkenden US-Renditen erwarten, sind die ersten 100 Tage nach der US-Wahl für den USD in der Regel von einem bullischen Gesamtbild geprägt, unabhängig davon welcher Kandidat gewinnt.

Dennoch schnitt der USD bei einem Sieg der Demokraten durchschnittlich mit einem Anstieg von 4% besser ab, als bei einem Sieg der Republikaner mit einem Anstieg von 2% (Anmerkung: Die Performance des USD bezieht sich hier auf den handelsgewichteten nominalen Dollar-Index der FED für fortgeschrittene ausländische Volkswirtschaften).

Wie sollten Sie den US-Dollar Index in dieser Umgebung traden?

Wenn wir uns das Tages-Chart ansehen, können wir eindeutig eine Sequenz von tieferen Hochs und tieferen Tiefs im USD-Index mit einem potentiellen Short-Trigger um die 94,70 Punkte und weiter höher bei 95,90/96,00 Punkten erkennen.

Allgemein können wir sagen, dass die Short-Sequenz und die bärische Stimmung im USD Index weiterhin bestehen bleiben wird, solange der USD unter 97,70 Punkten gehandelt wird.

Eine mögliche Variante wäre daher ein Short-Trade des USD gegen die 94,70 Punkte und einem Stop-Kurs bei 97,70, sowie einem Risiko von 300 Punkten. Die Erwartung wäre dann ein Kurseinbruch unter die 92,00 Punkte Marke und ein Austesten der Region des Jahrestiefs von 2018 bei 88,00 Punkten. In diesem Fall würde das Risiko-Ertrags Verhältnis 1:2 betragen.

Langfristig gesehen können wir uns durchaus vorstellen, dass der US Index auf das gleiche Level wie zu Zeiten der großen Finanzkrise von 2008 von 70,00 Punkten sinken könnte.

Quelle: Admiral Markets MetaTrader 5, USDX, Tages-Chart - Datenspanne: 04.Juni 2019 bis 12.Oktober 2020. Abgerufen am 12.Oktober 2020, 10:00 Uhr - Bitte beachten Sie: Vergangene Performances sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Performances.

2015 stieg der Wert von USDX um 8,7% und in 2016 um 3,6%. In 2017 hingegen verzeichnete der Wert einen Kursrückgang von 10,7%, aber erholte sich in 2018 erneut und stieg um 4,2%. 2019 wurde ein Kursanstieg von 0,4% erreicht, sodass nach fünf Jahren ein Gesamtwachstum von 5,8% verzeichnet wurde.

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