Was bedeutet der neue Premierminister Boris Johnson für das GBP/USD-Währungspaar?

Juli 29, 2019 05:55

Es ist offiziell - Boris Johnson wurde zum neuen Parteiführer der Konservativen Partei gewählt, um der nächste UK-Premierminister zu werden. Der ehemalige Londoner Bürgermeister konnte seinen Rivalen Jeremy Hunt mit einer riesigen Kluft im Wahlergebnis schlagen - 92.153 zu 46.656 Stimmen für Johnson und Hunt respektive. Während die Reaktionen innerhalb des Landes eher gemischt ausgefallen sind, hat Johnson's Sieg einige interessante Trading Möglichkeiten an den UK-Märkten eröffnet.

In diesem Artikel wollen wir die Politiken des neuen Premierministers, die Reaktionen der Märkte und die daraus entstehenden Trading Chancen beleuchten.

Boris Johnson, Brüssel und Brexit

In einer energetischen Siegesrede hat Johnson geschworen, "Den Brexit über die Bühne zu bringen, das Land zu vereinen und Jeremy Corbyn zu besiegen". Obwohl die bevorstehenden Herausforderungen wahrscheinlich die schwersten sind, denen sich ein britischer Politiker in Friedenszeiten jemals gegenüber sah, stimmte dieser einen optimistischen Ton an.

Dieser konnte allerdings wenig dazu beitragen, die Gewitterwolken über dem UK-Markt zu lüften.

Der Brexit ist das größte Problem, mit dem sich der Premierminister aktuell konfrontiert sieht. Er hat versprochen, diesen mit oder ohne Deal bis zum 31. Oktober durchzubringen. Funktionäre in Brüssel haben allerdings bereits zu erkennen gegeben, dass sie seine vorgeschlagenen Änderungen in der von Theresa May erstellten EU-Austrittsvereinbarung nicht akzeptieren werden.

Hinzu kommt, dass mehrere Kabinettsmitglieder ihren Posten abgetreten haben, als die Nachricht über Johnson's Sieg öffentlich wurde - und nun führen auch noch einige leitende Minister den Widerstand gegen einen No-Deal-Brexit. Ebenfalls besteht das Risiko, das Oppositionsleiter Jeremy Corbyn von der Labour Party ein Misstrauensvotum einberuft und die UK in die Phase der Parlamentswahl zurückwirft.

Schlüsseltermine für Boris Johnson

  • 24. August - Treffen der G7 Leiter. Während Johnson in den Sommermonaten EU-Hauptstädte besucht, um mit leitenden Persönlichkeiten zu verhandeln - insbesondere in Frankreich, Deutschland und Irland - findet ein wichtiger Knackpunkt beim G7 Treffen in Südwest-Frankreich statt. Dies könnte eine Chance für die EU-Führungskräfte sein, ein Gefühl dafür zu bekommen, wer der Mann ist, der jetzt die UK leitet.
  • 3. September - Neue Parlamentssitzung. Das Parlament kehrt für eine neue Session zurück, die das Potenzial hat, in die Geschichte einzugehen. Falls Johnson's Verhandlungen mit den EU-Leitern erfolglos bleiben, werden No-Deal Brexit Minister alles daran setzen, Johnson zu blockieren, sollte dieser den Austritt aus der EU am 31. Oktober tatsächlich nicht glatt über die Bühne bringen.
  • 29. September - Konferenz der Konservativen Partei. Dies ist der Zeitpunkt für den Premierminister, seine Vision für GB im Detail offenzulegen. Hier wird sich auch zeigen, ob der neue Premierminister wie Theresa May nachgibt, wenn der Brexit Deal kompliziert werden sollte. Johnson's kompromisslose Unterstützer, wie Jacob Rees-Mogg erwarten von ihm, dass er sich hier durchsetzt.
  • 17.-18. Oktober - EU Gipfel. Die letzte Versammlung der EU-Führer, bevor die UK den auf den 31. Oktober datierten Austritt durchführt. Sollte der Premierminister es nicht schaffen, bis dahin einen Durchbruch mit Brüssel zu erwirken und das Parlament einen Weg finden, einen No-Deal Brexit zu stoppen, wird Johnson sich womöglich gezwungen sehen, eine Verlängerung der Deadline zu beantragen. Die EU-Leitung hat jedoch bereits bekannt gemacht, dass keine weiteren Verlängerungen gewährt werden, sofern diese nicht aus guten Gründen (einer erneuten Parlamentswahl oder einem zweiten Referendum) stattfinden müssen.
  • 31. Oktober - Tag der Brexit Deadline.

Was steht als nächstes auf dem Plan für GBP/USD?

Mit der Ankündigung des neuen Premierministers konnte das GBP/USD Währungspaar kurz ansteigen, bevor es zum Ende des Tages hin wieder gesunken ist. In der Tat befindet sich das Paar seit einiger Zeit in einem Abwärtstrend, wie das folgende Chart zeigt:

Quelle: Admiral Markets MetaTrader 5, GBPUSD, Monatschart - Zeitrahmen: Vom 1. November 2003 bis 23. Juli 2019, erstellt am 23. Juli 2019, um 9:28 pm BST. - Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.

Trader sollten die Kommentare des neuen Premierministers in den kommenden Monaten genau im Auge behalten, ebenso wie die allgemeine Stimmung in Brüssel. Wenn sich an der aktuellen Situation nichts ändert, sollten Trader und Investoren darauf vorbereitet sein, dass die UK einen No-Deal Brexit durchführen, was kurzfristig negativ für das britische Pfund ausfallen könnte. Insbesondere die langjährige Unterstützungslinie bei 1.1926 bietet ein Ziel für Short-Trades, im folgenden Chart als blaue Linie dargestellt.

Quelle: Admiral Markets MetaTrader 5, GBPUSD, Monatschart - Zeitrahmen: Vom 1. November 2003 bis 23. Juli 2019, erstellt am 23. Juli 2019, um 9:28 pm BST. - Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.

Kurzfristige Trader betrachten Charts mit kleineren Zeitrahmen, wie das Tageschart, um ein Gefühl für die Marktrichtung und mögliche Trading Chancen zu entwickeln. Werfen wir einen Blick in das Tageschart des GBP/USD:

Quelle: Admiral Markets MetaTrader 5, GBPUSD, Tageschart - Zeitrahmen: vom 30. Oktober 2018 bis 23. Juli 2019, erstellt am 23. Juli 2019, um 9:38 pm BST. - Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.

Im obigen Tageschart des GBP/USD repräsentiert die blaue Linie den 20-Tage Moving Average des Kurses. Es ist eindeutig sichtbar, dass Verkäufer den Markt in der Hand haben, da der Kurs weitgehend unter dem Moving Average verlaufen ist. Manche Trader nutzen dieses Chart, um mögliche Wendepunkte und Trading Möglichkeiten zu identifizieren.

Während die bisherige Antwort auf Boris Johnson recht still verlaufen ist, sind die UK-Märkte definitiv in einer Situation, in der sie sehr empfindlich auf signifikante Entwicklungen reagieren könnten - oder auch auf das Ausbleiben solcher. Es ist definitiv möglich, dass wir in Zukunft viel Volatilität im Zusammenhang mit dem britischen Pfund beobachten werden. Achten Sie deshalb insbesondere auf angemessenes Risikomanagement. Wie werden Sie traden?

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